Tokio-Schluss: Uneinheitlich – Zentralbank stützt Märkte erneut
Angesichts der andauernden US-Bankenkrise griff die japanische Zentralbank zur Stabilisierung der Märkte am sechsten Tag in Folge ein. Die Bank of Japan pumpte am Mittwoch erneut 1,5 Billionen Yen, umgerechnet 9,6 Milliarden Euro, in den Geldmarkt. Bereits an den vorangegangenen Handelstagen hatte die Notenbank dem Markt in mehreren Schritten Milliarden zugeführt.
Vor allem Finanztitel standen im Fokus. So verloren die Aktien von Nomura 5,2 Prozent auf 1.505 Yen, nachdem bekannt wurde, dass die japanische Bank sich weitere Teile der insolventen US-Investmentbank Lehman Brothers sicherte. Der Bank drohen einem Pressebericht zufolge rechtliche Schwierigkeiten bei der Übernahme des Europageschäfts von Lehman. Nomura hatte am Dienstag mitgeteilt, Lehmans Investmentbanksparte in Europa und Nahost zu einem nicht genannten Preis einschliesslich der meisten der 2.500 Arbeitsplätze übernehmen zu wollen, nicht aber die Verbindlichkeiten und Vermögenswerte aus dem Handelsbestand.
Mitsubishi UFJ Holdings stiegen um 4,2 Prozent auf 936 Yen. Die japanisch Bank Mitsubishi UFJ Financial Group will zwischen 10 und 20 Prozent an der US-Investmentbank Morgan Stanley kaufen.
Die japanische Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) stiegen um 1,183 Prozent auf 684.000 Yen. Die japanische Bank will einem Pressebericht zufolge bei der US-Investmentbank Goldman Sachs einsteigen. Das Investment von SMFG werde insgesamt mehrere hundert Milliarden japanische Yen betragen, berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch ohne Angabe von Quellen. Er könne dies nicht bestätigen, sagte Goldman-Sprecher Lucas van Praag. Bei SMFG hiess es, die japanische Finanzgruppe habe momentan keine Pläne, bei Goldman zu investieren.
«Die japanischen Banken sind bislang nicht besonders stark nach Übersee expandiert, so dass die Investoren diese Entwicklung dies nun positiv beurteilen», sagte Marktstratege Takashi Ushio von Marusan Securities. (awp/mc/ps/10)