Total: Öl ist nicht zu Ende – Neue Machtverhältnisse

«Dieser Zeitpunkt ist heute genauso weit entfernt wie in den 70er Jahren.» Der Preis werde aber mit der Nachfrage weiter steigen. Heute werde unter schwierigeren Bedingungen gefördert, obwohl noch leichter zugängliche Quellen vorhanden seien, sagte der Konzernchef. Die Produktion stosse an politische Grenzen. Mit dem Preis steige der Wunsch der gut verdienenden Produzenten, ihre Ressourcen zu strecken. Gleichzeitig hätten die Unternehmen Macht verloren. Der Hinweis auf die Spekulation sei «nicht sehr intelligent» und bringe keine neue Erkenntnis über die Märkte.


Grosse Konzerne schreiben die Gesetze nicht mehr
«Der Westen regiert nicht mehr die Welt», sagte de Margerie. «Die Zeit, wo die grossen Konzerne das Gesetz schrieben, ist vorbei.» Glücklicherweise hätten die Staatskonzerne der Ölförderländer «nicht diesen Wunsch nach Vorherrschaft, den die grossen privaten Unternehmen hatten». Früher sei es aber nicht besser gewesen. «Ich glaube nicht, dass die allmächtigen Gesellschaften, die Regime austauschen können, ein Symbol für Demokratie sind.» Die Ölkonzerne blieben zudem Teil der Politik, auch wenn sie es nicht wollten.


Iran bleibt in Total-Strategie vorrangig
Zur Frage, ob Total in Birma investieren würde, sagte de Margerie: «Der Platz ist besetzt von den koreanischen, indischen und chinesischen Unternehmen.» Prinzipiell sollte man aber in Ländern wie Birma und dem Sudan präsent sein. «Der Iran bleibt in unserer Strategie vorrangig.» Man dürfe nicht von Total verlangen, sich aus dem Iran heraus zu halten, und hinterher fragen, warum es an Öl mangele. Total investiert auch in andere Energien und will in Abu Dhabi mit Partnern ein Atomkraftwerk bauen. Man müsse «den Förderländern zeigen, dass es Alternativen gibt, um ihre Ressourcen zu optimieren», sagte de Margerie. (awp/mc/pg/29)

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