Toyota löst GM als weltgrösster Autokonzern ab

GM verkaufte damit 2008 rund 620 000 Fahrzeuge weniger als Toyota. Die Amerikaner müssen den Spitzenplatz erstmals nach 77 Jahren als Branchenführer räumen. Zum Ende des vergangenen Jahres beschleunigte sich die Talfahrt bei GM nochmals: Im Schlussquartal 2008 fiel der weltweite Absatz sogar um 26 Prozent auf 1,70 Millionen Stück.


Produktionskürzungen belasten US-Absatz
Ausserdem entpuppen sich die von GM für das erste Quartal angeordneten Produktionskürzungen als Bumerang: Statt wie geplant die Lagerbestände zu reduzieren, dürften die Produktionsstopps negative Auswirkungen auf den US-Absatz haben, sagte der für das weltweite Geschäft zuständige GM-Manager Michael DiGiovanni. Er rechne für den Januar mit einem drastischen Rückgang der Verkäufe an Autovermieter. Grund hierfür sei, dass die Vermieter «just-in-time» bestellten, die Fahrzeuge also kurzfristig geliefert haben wollten. So lang die Produktion ruhe, könne man deshalb keine Verträge abschliessen. General Motors hatte bereits Mitte Dezember umfangreiche Produktionskürzungen für den Zeitraum von Januar bis März angekündigt. Wegen der Nachfrageflaute werde der Ausstoss der nordamerikanischen Werke um rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt. Dadurch sollen 250.000 Fahrzeuge weniger gebaut werden.


Hoffnungen auf für das zweite Halbjahr
Hoffnung setzt der US-Hersteller auf das zweite Halbjahr 2009. Es werde voraussichtlich besser verlaufen als das «sehr schwierige» erste Halbjahr, sagte DiGiovanni. Bis dahin sollten die staatlichen Massnahmen zur Ankurbelung der Nachfrage greifen und sich die allgemeine wirtschaftliche Lage stabilisiert haben, sagte der Manager. Für Westeuropa sagte er eine weitere Abschwächung in den nächsten Monaten voraus. Seiner Einschätzung nach hinkt der europäische Markt der US-Entwicklung um drei bis vier Monate hinterher. Insofern sei die Talsohle wohl noch nicht durchschritten.


Auch Toyota mit Absatzschwierigkeiten
Toyota verkaufte im vergangenen Jahr insgesamt 8,972 Millionen Fahrzeuge. Allerdings sank damit auch bei den erfolgsverwöhnten Japanern der Absatz um rund vier Prozent. Toyota hatte seine Verkaufszahlen bereits am Dienstag bekanntgegeben. (awp/mc/pg/26)

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