Traditioneller Autohandel in Bedrängnis

Zu diesem Ergebnis kommen Studien von Horváth & Partners sowie ENIGMA GfK und TNS Infratest.


Umsatzrenditen unter einem Prozent
Die Umsatzrenditen liegen im traditionellen Autohandel meist unter einem Prozent. Hersteller und Importeure müssten stärker gegensteuern, um ihre Netze zu sichern, so das Fazit von Horváth & Partners. Die Unternehmensberater haben im dritten Quartal 2004 über 220 Experten aus dem Kreis der Autohändler, Importeure und Hersteller in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.


Niederlassungsfreiheit als Bedrohung
Laut den Autoren der Studie wird sich der Wettbewerb insbesondere im Neufahrzeugverkauf nochmals intensivieren. Viele Händler seien darauf aber nicht ausreichend vorbereitet. Stephan Bauer, Managing Consultant im Competence Center Automotive bei Horváth & Partners: «Die Niederlassungsfreiheit wird von den meisten Händlern als Bedrohung aufgefasst, nicht als Chance. Bislang fehlen auf Handelsebene aber schlüssige Strategien, um dieser Herausforderung erfolgreich zu begegnen.»


«Längst über das Stadium von Drittwagen-Bazar»
Dem gegenüber hat sich laut einer aktuellen Studie der Marktforschungsinstitute ENIGMA GfK und TNS Infratest der elektronische Markt für Autos und Autozubehör im Jahr 2003 im Vergleich zu 2002 mehr als verdoppelt. Bereits 600.000 Bundesbürger haben im Jahr 2003 im Internet ein Auto gekauft. Der durchschnittliche Kaufpreis für via Internet erworbene Autos lag bei 8.700 Euro. «Damit ist der Automarkt im Web längst über das Stadium von Drittwagen-Bazar und Schnäppchen-Labyrinth hinaus», so die Autoren dieser Studie. Allerdings liegt der Hauptfocus im Onlinehandel immer noch bei Gebrauchtwagen: vier von fünf via Internet gekauften Pkws sind Gebrauchte.


Zahl der Online-Käufer verdoppelt
Etwa die Hälfte der Transaktionen im Web werden von privat zu privat abgewickelt, wobei sich der klassische Rubrikenmarkt der Tageszeitungen mehr und mehr ins Internet verlagert. Darüber hinaus ist der Handel mit Autozubehör im Internet im vergangenen Jahr stark gewachsen. Mit über drei Millionen hat sich die Zahl der Online-Käufer ebenfalls verdoppelt. Gleichzeitig geben die Käufer im Jahresdurchschnitt etwa 70 Prozent mehr als im Jahr zuvor aus. Auch hier spielt der Markt der Privatkäufe mit einem Anteil von über 40 Prozent eine wichtige Rolle, hat GFK festgestellt. (pte/mc/gh)

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