Tremonti wertet Steueramnestie als Erfolg

Italienische Medien hatten in den vergangenen Tagen unter Berufung auf Parlamentarier von bis zu 110 Mrd gesprochen, die ans Licht gekommen sein sollen. Demnach würden dem Staat Erträge von über 5 Mrd EUR winken.


Mit einem Euro budgetiert
Der Fiskus habe bei der Steueramnestie mit einem Euro budgetiert. «Wenn der Staat also zwei Euro eingenommen hätte, dann könne man von einem hundertprozentigen Erfolg sprechen», sagte Tremonti am Mittwoch gemäss der Nachrichtenagentur Ansa gegenüber Journalisten.


Italienische Wirtschaft gestärkt
Die vom Ausland nach Italien zurückgeführten Gelder würden nicht zuletzt in Firmen fliessen, die damit ihr Überleben und somit Arbeitsplätze sichern würden, sagte Tremonti weiter. Es handle sich um «ein kolossales Manöver» zur Stärkung der italienischen Wirtschaft. Wie viel Schwarzgeld legalisiert wurde, werde sich in den nächsten Tagen zeigen.


Neue Amnestie bereits im kommenden Jahr?
An der Regierungssitzung vom Donnerstag wird laut Tremonti auch darüber diskutiert, ob Italien im kommenden Jahr abermals eine Steueramnestie lancieren wird. Es wäre die vierte seit 2001. Bei den ersten beiden Amnestien waren insgesamt 73 Mrd EUR legalisiert worden.


Bis zu 40 Mrd. Euro vom Tessiner Finanzplatz abgezogen
Eines der Ziele von Tremonti war es, mit dem jüngsten «Scudo», wie die Steueramnestie auf italienisch genannt wird, den Bankenplatz Lugano trockenzulegen. Dies ist ihm zwar nicht gelungen. Gemäss der Tessiner Bankiervereinigung (ABT) hat die Massnahme aber spürbare Folgen hinterlassen. Die Rede ist von 30 bis 40 Mrd EUR, die vom Tessiner Finanzplatz abgezogen wurden. Dies könnte zu einem Stellenabbau bei den Banken führen.


Der Kampf gegen Steuerparadiese werde fortgesetzt, sagte Tremonti. Es lohne sich nicht, Geld im Ausland zu verstecken. (awp/mc/pg/32)

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