TUI will mit TUI-Travel-Übernahme warten – Derzeit keine Offerte

Der Konzern ist nach der Mitteilung an eine Frist von sechs Monaten gebunden. In diesem Zeitraum darf er kein Angebot für die ausstehenden TUI-Travel-Aktien machen – es sei denn, der Vorstand von TUI Travel empfiehlt ein solches Angebot, ein Dritter macht ein Angebot oder es ist eine Kapitalerhöhung geplant. An der Londoner Börse sorgte die Klarstellung aus Hannover für einen Kurssturz der Aktie von TUI Travel. Das Papier verlor am Vormittag rund 20 Prozent.


Kräftiger Ausbau des Reisegeschäfts geplant
TUI will nach dem Verkauf der Mehrheit an der Container-Reederei Hapag-Lloyd kräftig in den Ausbau ihres Reisegeschäfts investieren. Als eine Option prüfe der Konzern auch die Übernahme der ausstehenden Anteile an der TUI Travel, hiess es. TUI Travel war aus der Fusion aus dem britischen Reiseveranstalter First Choice und dem TUI-Reisegeschäft entstanden. TUI hält bislang 51 Prozent an TUI Travel, die restlichen 49 Prozent liegen unter anderem bei institutionellen Anlegern.


Mehrheit an Hapag-Lloyd verkauft
Die TUI hat ihren finanziellen Spielraum für Investitionen in den Ausbau des Reisegeschäfts durch den Verkauf der Mehrheit an Hapag-Lloyd an eine Hamburger Investorengruppe deutlich erweitert. Nach eigener Darstellung hat der Konzern nach dem Verkauf eine «starke Liquiditäts- und Finanzsituation». Geplant sind neben Investitionen ins Reisegeschäft eine Sonderausschüttung an die Aktionäre sowie ein massiver Schuldenabbau.


Buchgewinn von 1 Mrd. Euro erwartet
Der TUI-Aufsichtsrat hatte den Verkauf von Hapag-Lloyd zu einem Unternehmenswert von 4,45 Milliarden Euro beschlossen, darin sind aber unter anderem Schulden mit enthalten. Die TUI erwartet aus dem Verkauf einen Buchgewinn von einer Milliarde Euro. Über ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem Hamburger Konsortium bleibt die TUI zu einem Drittel an Hapag-Lloyd beteiligt. (awp/mc/pg/21)

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