UBS hält an Bedingungen der Kapitalerhöhung fest

Die Kapitalspritzen von insgesamt 13 Mrd CHF sollen damit dem Singapurer Staatsfonds GIC sowie einem unbekannten Investor aus Nahost vorbehalten bleiben.»In den letzten Wochen haben wir Briefe und Reaktionen von Aktionären erhalten, die ein Interesse an einer Beteiligung an der Pflichtwandelanleihe oder an einer Bezugsrechtemission signalisiert haben», schreibt der Verwaltungsrat im am Freitag mit der Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung publizierten Aktionärsbrief. Er habe «eine solche Möglichkeit tatsächlich in Betracht gezogen». Vor allem aus zeitlichen Gründen habe er sich aber anders entschieden.


Absage an Profond-Begehren
Der Verwaltungsrat stellt sich damit gegen die von der Sammelstiftung Profond geforderte vollumfängliche Partizipation der Altaktionäre an einer Kapitalerhöhung. Profond forderte für die ausserordentliche Generalversammlung vom 27. Februar das Traktandierungsbegehren, wonach sämtliche neu auszugebenden Aktien den bisherigen Aktionären zum Bezug angeboten werden sollen. Dadurch sollen der UBS wie geplant 13 Mrd CHF zufliessen und es würden alle Aktionäre der UBS gleich behandelt. Auch die KMU-Aktionärsgruppe Actares unterstützt den Vorschlag.


GIC auf dem Weg zum grössten Einzelaktionär
Die UBS bekräftigt im Aktionärsbrief, es handle sich beim Engagement der Government of Singapore Investment Corporation (GIC) um einen langfristig orientierten Finanzinvestor. Stimmen die Aktionäre dem Engagement zu, wird GIC mit neun Prozent zum grössten Aktionär. Die Grossbank empfiehlt den Aktionären zudem, auf die von der Anlagestiftung Ethos ins Spiel gebrachte Sonderprüfung zu verzichten. Bei dem Verfahren würde es um eine Aufarbeitung der im Zusammenhang mit der US-Hypothekenkrise entstandenen Milliardenverluste gehen. Zu diesem Zweck würde in einem Gerichtsverfahren ein Sonderprüfer ernannt.


Verzicht auf Bardividende vorgeschlagen
Weiter empfiehlt die UBS den Aktionären, auf eine Bardividende zu verzichten und dafür der Ausgabe von neuen Gratisaktien zuzustimmen. Die Grossbank hatte am Mittwoch überraschend den ersten Verlust ihrer Geschichte bekannt gegeben. Die US-Kreditkrise wird im Geschäftsjahr 2007 ein Verlust von 4,4 Mrd CHF verursachen. Die Massnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis hatte die UBS bereits im Dezember angekündigt, als sich nach massiven Abschreibungen ein Verlust abzeichnete.


Insgesamt sind folgende drei Anträge traktandiert:


1. Auskunftsbegehren und Antrag auf Sonderprüfung von Ethos


2. Aktiendividende
& Schaffung von genehmigtem Kapital
& Genehmigung des Artikels 4b der Statuten


3. Kapitalerhöhung
– Antrag des Verwaltungsrats:
  Pflichtwandelanleihe
  Schaffung von bedingtem Kapital
  Genehmigung des Artikels 4a Abs. 3 der Statuten


– Alternativantrag von Profond:
  Ordentliche Kapitalerhöhung
  Bezugsrechtsemission
(awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert