UBS: Investoren-Gruppe wegen Madoff-Anlage vor Pariser Gericht

Damit habe sich die Bank aus ihrer Verantwortung als Depotbank gestohlen und ihre Pflichten verletzt, sagte Anwalt Jean-Pierre Martel gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag weiter. Zudem habe die UBS seine Klienten nicht darüber informiert, dass es sich um ein Vehikel von Bernard Madoff gehandelt habe. Seine Klienten fühlten sich von der UBS betrogen, so der Anwalt weiter. Die UBS war am Donnerstagabend für eine Stellungnahme nicht erreichbar.


Grösster Betrug in der Finanzgeschichte 
Nach Angaben Martels muss die UBS am 25. Mai erstmals vor dem Handelsgericht in Paris zu der Klage Stellung nehmen. AFP liegt die Klageschrift nach eigenen Angaben vor. Anfang März hatte ein Handelsgericht in Luxemburg Klagen von geschädigten Anlegern für nicht zulässig erklärt. Der US-Finanzjongleur Bernard Madoff war im Juni 2009 wegen des grössten Betrugs in der Finanzgeschichte verurteilt worden und sitzt im Gefängnis. Er hatte tausende Anleger über Jahre mit einem Schneeballsystem erleichtert. Das Geld – am Ende waren es zumindest auf dem Papier mehr als 60 Mrd. Dollar – ist weg.


UBS streicht rund 200 Stellen in US-Broker-Einheit
Die UBS AG streicht in ihrer US-Broker-Einheit rund 200 Stellen. Darunter fallen etwa 25 Managing Directors, schreibt das «Wall Street Journal» (Ausgabe, 26.03.). Damit entlasse die UBS insgesamt rund 1,2% der 16’925 Mitarbeiter in dieser Einheit. Die meisten Kündigungen seien in den vergangenen zwei Tagen ausgesprochen worden. Die restlichen Kündigungen würden noch in diesem Monat erfolgen.


Leere Versprechungen
Der neue Chef des Wealth Management in den USA, Robert McCann wolle den Bereich im Vergleich zu den Rivalen Bank of America, Morgan Stanley oder Wells Fargo konkurrenzfähig machen, so der Bericht weiter. McCann wechselte im vergangenen Jahr von Merrill Lynch zu der UBS. Er habe erklärt, dass die UBS mit dem US-Broker-Geschäft einen Vorsteuergewinn von 1 Mrd CHF erzielen könne. Im vergangenen Jahr belief sich der Gewinn auf 32 Mio CHF, im Jahr 2008 resultierte ein Verlust von 823 Mio CHF. (awp/mc/ps/02)

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