UBS: Kurer stand seit Ostern als Ospel-Nachfolger fest

Was von der UBS am letzten Dienstag als Entscheid dargestellt wurde, der erst in der Nacht zuvor fiel, wurde nach Informationen der «Sonntagszeitung» vor langer Hand geplant: Die Ablösung Ospels durch Peter Kurer und die Aufgleisung der neuen Kapitalerhöhung. Sämtliche Entscheidungen seien bereits Mitte März über das Osterwochenende auf Spur gebracht und im kleinen Kreis vorbereitet worden. «Kurer wurde nicht im letzten Moment aus dem Hut gezaubert», zitiert das Blatt einen Insider. Er sei vielmehr von Ospel und vom Verwaltungsrat vorgeschlagen worden. Schon damals hätten die Modellrechnungen auf einen weiteren Abschreiber in zweistelliger Milliardenhöhe hingedeutet und der Bank sei klar gewesen, dass dieser nicht ohne personelle Konsequenzen auf oberster Ebene kommuniziert werden kann.


Unterstützung für Arnolds Pläne
Viel Raum in der Wochenendpresse erhielt auch der Auftritt des ehemaligen UBS-Chefs Luqman Arnold mit seiner Forderung nach einer Aufteilung der Bank. Die bei beiden UBS-Aktionärsgruppen Ethos und Profund unterstützen Arnolds Pläne, schreibt der «Independent on Sunday». Die UBS selber betonte zuletzt erneut, an ihrem Allfinanzkonzept festhalten zu wollen. Doch an der Wall Street pfeifen es laut «NZZ am Sonntag» die Spatzen bereits von den Dächern: Schon Ende letzten Jahres habe die UBS versucht, ihre Investmentbank loszuwerden. Dem Blatt zufolge haben aber die angeblichen Kandidaten Barclays und Wells Fargo dankend abgewinkt.


Verkauf der Investment-Sparte in zwei bis drei Jahren?
Der «Sonntag» zufolge wird die Investment Bank der UBS derzeit so ausgerichtet, dass sie in zwei bis drei Jahren verkauft werden kann. Denn dieser könnte nötig werden, wenn in den USA im Nachgang zur Finanzkrise dereinst Gesetze erlassen sollten, die zu einer Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken führen. Auch die von der EBK angekündigten neuen Eigenmittelvorschriften für das Investmentbanking könnten die UBS zu diesem Schritt zwingen, schreibt der «Sonntag».


Bis zu 3000 Stellen vor Abbau?
Im Zuge des Risikoabbaus in der Investmentbank werde die UBS künftig nunmehr mit einer Bilanzsumme von 1’750 Mrd CHF operieren, statt wie bisher mit 2’300 Mrd CHF. Entsprechend werde es zu einem weiteren Stellenabbau von 2’000 bis 3’000 Personen im Investmentbanking kommen – vor allem in London und in New York. In Asien und in der Schweiz werde es nur zu punktuellen Abbaumassnahmen und zu relativ wenigen Entlassungen kommen. (awp/mc/ps)

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