UBS mit deutlich gesteigertem Quartalsgewinn – zurückhaltender Ausblick

Die Auflösung von Dillon Read Capital Management (DRCM) wurde im Berichtsquartal mehr oder weniger innerhalb des angekündigten Kostenrahmens praktisch abgeschlossen.


Konzernergebnis bei 5622 Mio. Franken
Die UBS erzielte im zweiten Jahresviertel 2007 ein den Aktionären zurechenbares Konzernergebnis von 5’622 (VQ 3’275) Mio CHF und hat damit die Erwartungen klar übertroffen. Darin enthalten ist ein Buchgewinn von 1’926 Mio CHF aus dem Verkauf der Beteiligung an der Julius Bär Holding sowie ein Belastung von 229 Mio CHF nach Steuern für die Schliessung von Dillon Read Capital Management (DRCM). Ohne diese beiden Faktoren reultiert aus fortzuführender Tätigkeit im Finanzdienstleistungsgeschäft ein zurechenbarer Gewinn von 3’455 Mio CHF. Dies bedeutet ein Plus von 14% zum Vorjahr bzw. von 9% zum Vorquartal, wie das Institut am Dienstag mitteilte.


Verwaltete Vermögen neu bei 3265 Mrd. Franken
Der UBS wurden im Berichtszeitraum neue Gelder in Höhe von total 34,0 (VQ 52,8) Mrd CHF anvertraut; 35,2 Mrd CHF flossen dem Wealth Management Geschäft weltweit zu, im Asset Management musste die UBS einen Abfluss von rund 2 Mrd CHF hinnehmen. Analysten hatte im Vorfeld mit einem Zufluss von insgesamt 39,4 Mrd CHF gerechnet. Die verwalteten Vermögen (AuM) per Ende Juni 2007 betrugen 3’265 Mrd CHF verglichen mit 3’112 Mrd CHF per Ende März.


Eigenkapitalrendite auf 29,8 % verbessert
Das Institut verbuchte im ersten Jahresviertel 2007 im Finanzdienstleistungsgeschäft einen Geschäftsaufwand von 9’884 (9’211) Mio CHF, was einer Steigerung gegenüber dem Vorquartal von 7% entspricht. Das Aufwand/Ertrags-Verhältnis belief sich unter Ausklammerung der beiden Sonderfaktoren auf 68,0% nach 68,1% im Vorquartal. Analysten hatten einen Wert von 67,9% prognostiziert. Die Eigenkapitalrendite verbesserte sich auf 29,8% nach 28,7% im ersten Jahresviertel.


Neuer Rekord-Vorsteuergewinn im Investment Banking
Die Investment Banking erreichte mit 1’815 Mio CHF nach 1’801 Mio CHF im ersten Quartal einem neuen Rekord-Vorsteuergewinn. Während das Equities-Geschäft sowie das Investment Banking weiter Rekorde auswiesen, blieb der Bereich Bereich Fixed Income, Rates and Currencies (FIRC) das Sorgenkind. Die darin enthaltene Einheit DRCM verbuchte im zweiten Jahresviertel netto erneut ein negatives Ergebnis von rund 230 Mio CHF, nach einem Minus von rund 150 Mio CHF im ersten Quartal.


Folgen der der DRCM-Schliessung
Im Asset Management reduzierte sich der Vorsteuergewinn auf 66 Mio CHF nach 334 Mio CHF in der Vorjahresperiode. Der Rückgang ist insbesondere auf die hier angefallenen Kosten von 384 Mio CHF vor Steuern im Zusammenhang mit der Schliessung von DRCM zurückzuführen. Der Prozess der Auflösung von DRCM sei inzwischen praktisch abgeschlossen, erklärte UBS CFO Clive Standish. Externen Investoren sei von der UBS 1,5 Mrd CHF zurückbezahlt worden, mit positiver Rendite auf dem ursprünglichen Anlagebetrag.


Global Wealth Management & Business Banking glänzend
Den höchsten Ergebnisbeitrag leistete das Global Wealth Management & Business Banking mit einem Vorsteuergewinn von 2’341 Mio CHF. Das Wealth Management International & Switzerland wie auch das Business Banking Switzerland vermochten ihr Ergebnis im Vergleich zum Vorquartal weiter zu steigern. Dem steht ein um 6% auf 161 Mio CHF gesunkener Vorsteuergewinn des Wealth Management US gegenüber. Dies sei durch Kosten für Rechtsfälle verursacht, schreibt die UBS.


Verhaltene Prognosen
Für Verunsicherung unter den Investoren sorgt der verhaltene Ausblick der UBS. Die Marktbedingungen hätten sich verschlechtert, erklärte der neue UBS-Chef Marcel Rohner an einer Telefonkonferenz. Er spielte damit auf die vom US-Hypothekenmarkt ausgelöste Kreditkrise an, die Notenbanken gegenwärtig weltweit mit verbilligter Liquidität bekämpfen.


«Schwaches Handelsresultat» im Investment Banking möglich
Sollte sich das Umfeld so turbulent weiterentwickeln, dann sei im laufenden Quartal ein ’schwaches Handelsresultat› im Investment Banking möglich, sagte Rohner. Dem stünden aber die Erträge in der Vermögensverwaltung gegenüber. Insgesamt geht die UBS davon, dass der Gewinn in der zweiten Jahreshälfte 2007 nicht an die Vorjahresperiode anzuknüpfen vermag.


Zum Verlustrisiko der UBS im krisengeschüttelten US-Hypothekenmarkt hielt sich Rohner bedeckt. Er gebe keine Details, da gegenwärtig jeder Ausblick schwierig sei. In einigen Fonds habe die UBS ein ‹limitiertes› Exposure, so Rohner ergänzend. (awp/mc/pg)

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