UBS zusammen mit drei weiteren Banken in Mailand vor Gericht

Die Banken werden beschuldigt, rund 100 Mio EUR auf illegale Weise verdient zu haben. Beim Verkauf von Derivaten, die im Zusammenhang mit einer Anleihe der Stadt Mailand stehen, sollen zwischen 2005 und 2007 Unregelmässigkeiten aufgetreten sein. «Es ist das erste Mal, dass Banken wegen eines Derivateverkaufs an Kommunen vor Gericht stehen», sagte Staatsanwalt Robledo weiter.


476 Mio. Euro beschlagnahmt
Laut eines Informanten will Richter Simone Luerti neben den Banken 13 Personen vor Gericht stellen. Dazu gehören elf Banken-Mitarbeiter und zwei ehemalige Angestellte der Stadt. Die Anhörungen beginnen am 6. Mai. Bereits im vergangenen April hatte die italienische Steuerpolizei im Zuge ihrer mehr als zwei Jahre dauernden Ermittlungen Vermögenswerte im Volumen von 476 Mio EUR bei den Banken beschlagnahmt.


Banken sind sich keines Betrugs bewusst
In voneinander unabhängigen Mitteilungen verneinten die Banken mögliche Fehler und kündigten an, sie würden sich verteidigen. «Wir sind (…) zuversichtlich, dass der Prozess unsere Rechtsposition stärkt», teilte J.P. Morgan mit. «Unsere an der Transaktion beteiligten Mitarbeiter haben höchst professionell und angemessen gehandelt.» Auch UBS ist sich eines Betrugs nicht bewusst. «Die Banken haben keine illegalen Gewinne erzielt», sagten die Schweizer. Die erhaltenen Vermittlungsgebühren seien berechtigt gewesen und nicht vor der Stadt geheim gehalten worden.


Sie sei zuversichtlich, dass sich ihre Mitarbeiter in der Transaktion integer verhalten hätten, teilte die Deutsche Bank AG mit. Eine Sprecherin der Depfa Bank sagte, man sei überzeugt, weder gegen ein Gesetz noch gegen eine Vorschrift verstossen zu haben. (awp/mc/pg/27)

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