UniCredit-Hauptversammlung stimmt HVB-Übernahme zu

Die Fusion sei «eine Operation, die fundamental für unsere Zukunft ist», sagte UniCredit-Chef Alessandro Profumo. Viele Konkurrenten strebten solche grenzüberschreitenden Fusionen an. «Aber wir sind die ersten, die sich bewegt haben.»


Bisher grösste grenzüberschreitende Bankenfusion
Damit hat die bisher grösste grenzüberschreitende Bankenfusion in Europa eine entscheidende Hürde genommen. Im Rahmen der Kapitalerhöhung kann UniCredit bis zu rund fünf Milliarden neue Aktien ausgeben. Die italienische Grossbank bietet den HVB- Anteilseignern fünf eigene Aktien für einen Anteilsschein der zweitgrössten börsennotierten Bank in Deutschland. Damit wird die HypoVereinsbank nach derzeitigem Stand mit gut 16 Milliarden Euro bewertet. Die Zustimmung zur Fusion kam nicht überraschend. Die Grossaktionäre wie die Stiftung CRT hatten bereits im Vorfeld grünes Licht signalisiert.


Führende Position angestrebt
Die beiden Banken streben eine führende Position vor allem in Italien, Österreich, Süddeutschland und Osteuropa an. Dabei gilt insbesondere die HVB-Tochter Bank Austria, bei der das Osteuropageschäft der HypoVereinsbank-Gruppe gebündelt ist, als hoch attraktiv. Profumo sagte mit Blick auf das Osteuropa-Geschäft der HBV: «Strategisch gesehen ist das ein Traum für jedes Unternehmen.»


Einige Stolpersteine
Allerdings liegen noch einige Stolpersteine im Weg. So muss UniCredit das Barangebot an die freien Bank-Austria-Aktionäre möglicherweise noch aufstocken. Der Aufsichtsrat habe Profumo erlaubt, die Offerte zu erhöhen, falls die Behörden dies verlangten, teilte UniCredit am Freitag mit. In Wien wird spekuliert, dass die dortige Übernahmekommission eine höhere Barofferte im Rahmen des gesetzlich notwendigen Angebots verlangen wird.


Gesetzlich erforderliches Barangebot
Bisher bittet UniCredit den aussenstehenden Aktionären zum einen 19,92 eigene Aktien je Bank Austria-Anteilsschein. Dies entsprach zum Zeitpunkt der Verkündung 81,57 Euro. Da gesetzlich auch ein Barangebot erforderlich ist, bot UniCredit zudem alternativ 70,04 Euro in bar. Errechnet wurde diese Offerte aus dem Durchschnittskurs über sechs Monate vor der Übernahmeankündigung.


Barangebot unter dem Aktienkurs
Das Barangebot liegt deutlich unter dem aktuellen Aktienkurs von 85 Euro. Daher würde auch eine etwas höhere Barofferte nicht zwingend zu höheren Kosten für UniCredit führen, da für die Aktionäre ein Tausch wohl noch immer lukrativer wäre. Ähnlich sieht es beim Übernahmeangebot für die polnische BPH-Bank aus. Auch hier ist eine Aufstockung des bisherigen Bar-Angebots von 123,58 Euro möglich. (awp/mc/ab)

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