Unternehmer gründen die Stiftung Speranza – Chance für alle Arbeitswilligen

Das ist das Ziel der Stiftung Speranza, die der freisinnige Luzerner Nationalrat Otto Ineichen und andere Unternehmer gegründet haben. Seit bald drei Jahren gibt es bereits die Initiative Speranza 2000. Laut Ineichen (Otto’s AG) konnten mit den zu 80% von Bund und Kantonen und zu 20% von Unternehmen finanzierten Projekten über 4000 Ausbildungsplätze für schulisch schwache Jugendliche geschaffen werden.


Stiftungsvermögen soll bis in 3-5 Jahren auf 25 Mio. Fr. steigen
Diese «Erfolgsstory» soll nun weitergeführt, ausgebaut und auf eine breitere finanzielle Basis gestellt werden. Am Dienstag wurde dafür mit einem Startkapital von 5’000’000 CHF die Stiftung Speranza gegründet. Das Stiftungsvermögen soll sich innert zweier Monate verdoppeln und in drei bis fünf Jahren auf 25 Mio CHF steigen.


Eingliederung ausgesteuerter Jugendlicher
Im Vordergrund steht weiterhin die Schaffung von Ausbildungsplätzen für schulisch schwache Jugendliche mit dem Einsatz von Networkern, mit Perspektivencamps und anderen Projekten. Neu will die Stiftung aber auch die Eingliederung der derzeit über 20’000 ausgesteuerten Jugendlichen unterstützen. Diesen Herbst müsse mit mindestens 3’500 weiteren Jugendlichen ohne Anschlusslösung nach der obligatorischen Schulzeit gerechnet werden, sagte Ineichen am Donnerstag vor den Medien in Bern. Er habe eine Vision: «2011 darf es in der Schweiz keinen Jugendlichen mehr geben, der nach der Sekundarstufe I nicht eingegliedert ist.»


Stiftung soll Job-Passarelle ablösen
Als Drittes hat sich die Stiftung zum Ziel gesetzt, Personen mit gesundheitlichen Defiziten einzugliedern. Im Juni will sie ein Projekt vorstellen, das den Personalverleih für Behinderte (Job-Passerelle) ablöst. Aus dem alten Projekt zog sich Ineichen zurück. Es gab Differenzen mit dem Bundesamt für Sozialversicherung (BSV), das die Ziele nicht erreicht sah.


Staat soll zu mindestens 60 % mitfinanzieren
Die vom Unternehmertum lancierten und getragenen Projekte sollen zu mindestens 60% staatlich mitfinanziert werden. Die ganze Gesellschaft werde durch die Eingliederung aller Arbeitswilligen aber massiv entlastet, hiess es an der Medienkonferenz. Es brauche dann keine zusätzlichen Lohnprozente und auch keine Erhöhung der Mehrwertsteuer.


Signal im Abstimmungskampf
Ein positives Signal wollen die Stiftungsgründer auch für die Volksabstimmung über die Erweiterung der Personenfreizügigkeit mit der EU geben. Laut Ineichen ist diese Abstimmung «nur zu gewinnen, wenn auch unsere arbeitswilligen Schweizer eine Chance auf einen gesicherten Arbeitsplatz haben.»


Prominente Stiftungsmitglieder
Im sechs Mitglieder zählenden Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Ineichen sitzen unter anderen Pierin Vincenz von der Raiffeisen Gruppe sowie der Berner FDP-Nationalrat und Unternehmer Johann Schneider-Ammann. Präsident der Gönnervereinigung ist der Aargauer Regierungsrat und Bildungsdirektor Rainer Huber. (awp/mc/pg)

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