US-Ausblick: Wenig verändert – Arbeitsmarktdaten wirken nach

Belastend für die Stimmung wirkten auch Betrugsvorwürfe bei Countrywide. Dagegen sorgten die rückläufigen Ölpreise für etwas Entspannung. Der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) stieg gegen 13.45 Uhr um 0,10 Prozent auf 11.903 Zähler. Am Freitag hatte der Dow Jones 1,22 Prozent schwächer bei 11.893,69 Zählern geschlossen. Der Future auf den NASDAQ 100 wurde unverändert bei 1.708,75 Punkten gehandelt. Der technologielastige Auswahlindex hatte am Freitag 0,29 Prozent auf 1.707,50 Punkte verloren.


Aktien von Countrywide Financial gaben vorbörslich deutlich nach. Laut Medienberichten ermitteln Bundesbehörden wegen Wertpapierbetrugs bei der US-Hypothekenfirma. Dagegen ging es für McDonald’s im vorbörslichen Handel sichtbar nach oben. Die Schnellrestaurankette hat im Februar ihren Umsatz vor allem aufgrund des starken Wachstums in Europa kräftig gesteigert. Auf vergleichbarer Fläche und bereinigt um Währungseinflüsse hätten die Erlöse konzernweit um 11,7 Prozent zugelegt, teilte das Unternehmen mit. Durch das Schaltjahr hatte McDonald’s im Februar 2008 einen Verkaufstag mehr als im Vorjahr.


Eine negative Studie dürfte die Papiere von Grossbanken wie Bank of America, Citigroup, JPMorgan und Wachovia belasten. Morgan Stanley hat mit Verweis auf die schwächeren Märkte sowie Sorgen ums Kreditgeschäft ihre Gewinnschätzungen für die Konkurrenten gesenkt. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass die bisherigen Ergebnisschätzungen weiter gesenkt werden müssten, heisst es weiter.


Negative Nachrichten gab es auch für Delta und Northwest. Die geplante Fusion der beiden Fluggesellschaften ist nach einem Pressebericht ins Stocken geraten. Die Gespräche von Piloten beider Unternehmen über ein gemeinsames System für Gehälter und Dienstgrade seien bislang erfolglos geblieben, berichtete das «Wall Street Journal Europe» (Montagausgabe). In einem viertägigen Verhandlungsmarathon seien zwar einige Fortschritte, aber kein Durchbruch erzielt worden. Die Gespräche sollten nun weitergehen.


Rockwood-Titel stehen angesichts schwindender Übernahmefantasien im Fokus. Der deutsche Spezialchemiekonzern ALTANA führt nach Angaben eines Sprechers keine Übernahmeverhandlungen mit dem US-Konkurrenten. Er reagierte damit auf mehrere Medienberichte in den vergangenen Tagen, denen zufolge ALTANA eine milliardenschwere Übernahme von Rockwood plane. Ob Altana überhaupt an Rockwood interessiert ist, sagte der Sprecher nicht.


Boeing-Papiere sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Der Flugzeugbauer denkt laut Aussagen vom Freitagabend über einen Protest gegen die Entscheidung der US-Luftwaffe nach, die überraschend einen 40 Milliarden Dollar schweren Auftrag zur Erneuerung ihrer Tankflugzeugflotte an den Rüstungskonzern Northrop Grumman und die EADS-Tochter Airbus vergeben hatte.


Einen Blick wert sein könnten Paspiere von LSI Logic. Der deutsche Halbleiter-Konzern Infineon Technologies verkauft sein Geschäft mit Festplatten-Chips an LSI. Finanzielle Einzelheiten teilten die Münchener nicht mit. Die Transaktion umfasse aber keine signifikanten Aktiva, auch wechselten kaum Mitarbeiter. Mit LSI unterhält Infineon schon seit einiger Zeit Geschäftskontakte. Zuletzt hatte der DAX-Konzern die Mobilfunkaktivitäten der US-Amerikaner übernommen.


Einige Papiere könnten von Kommentaren bewegt werden. So hat Goldman Sachs die Aktie des Büroartikel-Herstellers Staples von «Buy» auf «Neutral» abgestuft und sie von ihrer «Americas Buy List» genommen. Das Papier reagierte mit vorbörslichen Abschlägen. Die Aktie des Einzelhändlers Wal-Mart Stores wurde von der «Conviction List» des Hauses genommen – die Einstufung blieb aber «Buy». Titel des Eimnzelhändlers JC Penney wurden auf «Buy» hochgestuft. (awp/mc/ps)

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