US-Eröffnung: Deutliche Abschläge – Zinssenkungsfreude schwindet

«Die Fed-Leitzinssenkung gibt zwar ein gutes Gefühl – an der wirtschaftlichen Katastrophe, in der wir alle stecken, hat sich aber deswegen rein gar nichts geändert», kommentierte Paul Mendelsohn, Investment-Stratege bei Windham Financial Services. Die USA seien bereits seit einem Jahr in der Rezession und die Wirtschaft in der Europäischen Union und in Japan kühle immer mehr ab, ergänzte er.


Für den Leitindex Dow Jones (DJIA) ging es nach den deutlichen Gewinnen vom Dienstag um 1,47 Prozent auf 8.792,56 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,75 Prozent auf 897,17 Zähler. An der Nasdaq verlor der Composite-Index 1,68 Prozent auf 1.563,18 Zähler. Der NASDAQ 100 gab um 2,32 Prozent auf 1.214,63 Zähler nach. Neben Morgan Stanley wurden auch andere Einzelwerte von der Bilanzvorlage bewegt.


Im Fokus standen nach Zahlen von Morgan Stanley erneut die Finanzwerte. Die US-Bank hatte durch die Finanzkrise im vergangenen Geschäftsquartal einen massiven Verlust erlitten. Unter dem Strich stand ein Minus von 2,37 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Wall-Street Haus bereits 3,6 Milliarden Dollar Verlust gemacht. Das Minus fiel weit höher aus als von Experten im Schnitt erwartet. Entsprechend gab die Morgan-Stanley-Aktie um deutliche 6,01 Prozent auf 15,16 Dollar nach. Auch andere Bankenwerte, die am Dienstag noch von positiv aufgenommenen Zahlen von Goldman Sachs profitiert hatten, fielen deutlich. Für Citigroup ging es am Dow-Ende um 4,01 Prozent auf 7,90 Dollar bergab, JPMorgan verbilligten sich um 2,63 Prozent auf 31,50 Dollar.


Apple-Papiere fielen belastet von der plötzlichen Absage des Chefs Steve Jobs für die Messe Macworld im Januar um 6,75 Prozent auf 88,99 Dollar. Die Absage hatte neue Spekulationen über Jobs» Gesundheit ausgelöst. Allerdings handelt es sich auch um eine Grundsatzentscheidung: Der Konzern will der Messe künftig ganz fernbleiben. Jobs hatte die oft frenetisch gefeierten Auftritte zu Macworld-Eröffnung seit seiner Rückkehr an die Apple- Spitze 1997 traditionell zur Vorstellung neuer Produkte genutzt. «Das kommt total unerwartet», sagte Gene Munster, Analyst bei Piper Jaffray. «Es ist bedeutungslos, dass sie (Apple) sich von der Macworld zurückziehen, aber es ist bedeutsam, dass Steve Jobs nicht seine finale Keynote hält.»


Für Adobe Systems ging es indes um 2,28 Prozent auf 22,83 Dollar hoch. Der US-Softwarehersteller hatte im vierten Quartal mehr verdient, aber weniger umgesetzt als von Experten erwartet. Für das erste Quartal rechnet Adobe weiterhin mit einem Gewinn je Aktie (EPS) von 0,43 bis 0,47 Dollar und Erlösen von 800 bis 850 Millionen Dollar. Die Erwartungen des Marktes liegen bisher bei 0,45 und 842,38 Millionen Dollar.


Papiere von General Mills honorierten die Bilanzvorlage mit unterdurchschnittlichen Verlusten von 1,11 Prozent auf 60,57 Dollar. Der Lebensmittelhersteller hatte zwar im zweiten Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, auf bereinigter Basis aber die Schätzungen der Analysten übertroffen. Zudem hatte General Mills den Gewinnausblick für das Gesamtjahr angehoben. Grund sei in erster Linie die moderate Kostenentwicklung bei wichtigen Lebensmittel-Zutaten sowie neue Produkte. (awp/mc/ps/26)

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