US-Eröffnung: Fest – Banken halten Börse im Bann – Citi und Intel erholt

Das zweite Thema, das alle anderen Nachrichten in den Schatten stelle, sei die Bilanzvorlage des weltgrössten Chip-Konzerns Intel.


Der Dow Jones Industrials stand nach der ersten Handelsstunde mit 1,17 Prozent im Plus bei 8.308,46 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index legte 1,26 Prozent auf 854,37 Punkte zu. An der Nasdaq ging es für den Composite-Index um 1,08 Prozent auf 1.528,10 Punkte hoch. Der NASDAQ 100 gewann 0,89 Prozent auf 1.194,04 Zähler.


Hauptthema des Tages blieben die Banken, die Börsianer in Atem hielten. Aktien der Citigroup kletterten nach Zahlen mit plus 7,05 Prozent auf 4,10 Dollar an die Dow Spitze. Allerdings hatten die Papiere allein seit Wochenbeginn – laut Händlern aus Furcht vor katastrophalen Ergebnissen und der unsicheren Zukunft des Instituts – nochmals bis zu 50 Prozent an Wert verloren. Die Citigroup, einst weltweiter Branchenprimus, hat zum Jahresende 2008 ihren fünften milliardenschweren Quartalsverlust in Folge erlitten. Nun spaltet sich das weltweit zu den grössten Krisenopfern zählende Institut in zwei Teile auf und gibt ihr jahrzehntelanges Modell des Allfinanz-Konzerns auf. Emil Heppel, Analyst bei der Landesbank Berlin, sagte aber: «Die Ertragsperspektiven für den neuen Konzern bleiben auf längere Sicht sehr bescheiden.»


Neben der Citigroup musste auch die Bank of America hohe Milliardenverluste hinnehmen. Die einst als vergleichsweise solide geltende Bank gerät durch die Anfang des Jahres übernommene Investmentbank Merrill Lynch immer mehr in Not. Nun muss der Staat dem Finanzkonzern erneut mit einer Kapitalspritze aus der Patsche helfen. Aus dem Rettungspaket der Regierung fliessen weitere 20 Milliarden Dollar (rund 15 Mrd Euro) in bar, wie das Finanzministerium mitteilte. Zudem garantiert der Staat für 118 Milliarden Dollar an faulen Anlagen, die sich die Bank mit der eilig gestrickten Merrill-Lynch-Übernahme eingebrockt hat. Die Aktie verlor 2,28 Prozent auf 8,13 Dollar.


JPMorgan Chase sackten am Dow-Ende um 5,09 Prozent auf 23,10 Dollar ab. Händler verwiesen auf die allgemein schlechte Stimmung für Banken, die auch durch die Gegenreaktion der Citigroup-Aktie nicht ausradiert werde. Hinzu komme der Optionsverfall, der auf den Kurs des Papiers drücken könnte. Auch aus technischer Sicht spreche nicht viel für einen Einstieg in das Papier, nachdem es auf dem tiefsten Stand seit Ende November handelt.


Intel legten nach Zahlen 2,78 Prozent auf 13,66 Dollar zu. Der weltgrösste Halbleiter-Konzern bekam zwar die globale Wirtschaftskrise zum Jahresende voll zu spüren und erlitt einen massiven Einbruch bei Gewinn und Umsatz. Intel hatte aber bereits vor einer Woche mit Eckdaten den Weg aufgezeigt, entsprechend hatten die Analysten ihre Erwartungen stark heruntergeschraubt. Auch zeigten sich die Anleger erleichtert, dass der Konzern die Prognosen für das erste Quartal nicht deutlich nach unten korrigiert hatte. Händlern zufolge lagen die Flüsterschätzungen sehr niedrig – einige Investoren hätten damit wohl noch schwächere Daten erwartet. (awp/mc/pg/31)

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