US-Eröffnung: Fest – Hoffnung auf kräftige Zinssenkung – Zahlen von Banken

Während der Leitindex Dow Jones (DJIA) seine leichten Gewinne vom Vorabend ausbaute, machten die anderen Indizes ihre Verluste wett. Der DJIA stieg im frühen Handel um 1,54 Prozent auf 12.156,40 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 1,92 Prozent auf 1.301,11 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ rückte der NASDAQ 100 um 1,97 Prozent auf 1.720,47 Punkte vor. Der NASDAQ-Composite-Index legte um 1,92 Prozent auf 2218,73 Zähler zu.


Am Vorabend hatte US-Präsident George W. Bush die Hilfsaktionen der US-Notenbank Fed zur Stabilisierung der Finanzmärkte gelobt. Die USA hätten die Situation im Griff, sagte er im Weissen Haus. Die Fed wird an diesem Abend erneut über eine Zinssenkung beraten und nach Einschätzung von Experten nach der überraschenden Diskontsatz-Senkung am Wochenende eine weitere Leitzinssenkung um mindestens 0,75 Prozentpunkte auf 2,25 Prozent vornehmen. Vor der jüngsten Zuspitzung der Krise war eine Mehrheit der Experten noch von einer Zinssenkung um lediglich 0,50 Punkte ausgegangen, während mittlerweile eine Reihe von Experten sogar eine Verminderung um einem ganzen Punkt nicht ausschliesst.


Die weltweite Finanzmarktkrise traf die US-Investmentbanken Goldman Sachs und Lehman Brothers Holdings im ersten Quartal weniger stark als am Markt befürchtet worden war. Der Gewinn bei Goldman Sachs halbierte sich zwar im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal, doch die meisten Analysten hatten einen noch drastischeren Rückgang erwartet. Auch die erwirtschafteten Erträge lagen deutlich über den Markterwartungen. Die Aktie, die tags zuvor um rund vier Prozent gefallen war, legte um 8,91 Prozent auf 164,48 US-Dollar zu.


Auch Lehman Brothers schloss das abgelaufene erste Geschäftsquartal trotz massiver Rückgänge bei Erträgen und Gewinn besser ab als erwartet. Die Aktie sprang um 23,75 Prozent auf 39,29 Dollar nach oben, hatte aber tags zuvor fast 20 Prozent verloren und am vergangenen Freitag knapp 15 Prozent. Im Gefolge legten auch weitere Banken-Titel zu: Bank of America stiegen im Dow Jones um 2,00 Prozent auf 36,68 Dollar und Citigroup gewannen 4,56 Prozent auf 19,47 Dollar. Merrill Lynch gewannen 5,20 Prozent auf 43,32 Dollar. Nach Ansicht von Wachovia ist Merrill Lynch allerdings die riskanteste der verbliebenen reinen Investmentbanken.


Fannie Mae sprangen um 16,57 Prozent auf 25,89 Dollar nach oben und Freddie Mac gewannen 16,39 Prozent auf 24,00 Dollar. Presseberichten zufolge will die US-Regierung den beiden Hypothekenfinanzierern weiter unter die Arme greifen wolle und noch mehr Eigenheim-Hypotheken kaufen und garantieren. Eine Ankündigung dazu könnte noch in dieser Woche erfolgen.


Unter den Fluggesellschaften sanken Northwest Airlines um 2,69 Prozent auf 8,68 Dollar und Delta Air Lines gaben 2,28 Prozent auf 9,02 Dollar nach. Die Pilotengewerkschaften hatten sich am Montag nicht über das Thema Betriebszugehörigkeitsdauer einigen können. Dies habe ernsthafte Sorgen über das Zustandekommen der Fusion ausgelöst, hiess es am Markt. Zudem belaste der hohe Ölpreis.


International Paper litten unter einer Abstufung durch JPMorgan und gaben um 0,75 Prozent auf 29,25 Dollar. Die Analysten hatten den Titel auf «Neutral» gesenkt.


Die Aktien von Yahoo! zählten im NASDAQ 100 zu den begehrtesten Titeln. Sie stiegen um 5,38 Prozent auf 27,24 Dollar. Der Internet-Konzern bestätigte den Ausblick für das erste Quartal und das laufende Gesamtjahr und stemmt sich weiter gegen die Übernahme durch den Software-Konzern Microsoft . Die Offerte von Microsoft liege deutlich unter dem Wert von Yahoo, teilte die Gesellschaft erneut mit. Microsoft, die tags zuvor bereits um etwas mehr als ein Prozent gestiegen waren, gewannen zusätzliche 2,58 Prozent auf 29,03 Dollar. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert