US-Eröffnung: Fest nach deutlichem Vortagsverlust – Notenbankaktion stützt

Positiv wirkte sich Börsianern zufolge auch der überraschend ins Plus gedrehte Philly Fed-Index als Mass der Wirtschaftsaktivität in den USA aus. Unterdessen hält die Finanzkrise die Märkte weiter in Atem. «Das ist nicht nur ein kleiner Sturm im Wasserglas», sagte ein Händler. Das Finanzsystem sei derzeit mit Blick auf die Liquidität regelrecht ausgehungert, daher müssten die Zentralbanken diese weiter zur Verfügung stellen. Am Vortag war der Dow Jones Industrial um mehr als 4 Prozent abgerutscht.


Der Dow Jones Industrial gewann im frühen Handel 1,15 Prozent auf 10.731,96 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index kletterte um 1,58 Prozent auf 1.174,64 Zähler. An der NASDAQ rückte der Composite-Index um 1,40 Prozent auf 2.128,17 Punkte vor. Der NASDAQ 100 verbesserte sich um 1,36 Prozent auf 1.654,71 Punkte.


Im Mittelpunkt stehen weiterhin Bankenwerte – nach dem Kollaps von Lehman Brothers und der Übernahme von Merrill Lynch dreht sich das Übernahmekarussell mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.


Die weiter in Bedrängnis geratene US-Investmentbank Morgan Stanley befindet sich Berichten des Fernsehsenders CNBC zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen mit Wachovia . Allerdings will sich Morgan Stanley weiter um Kapital aus China bemühen. Papiere der Investmentbank schwankten im frühen Handel stark und notierten zuletzt mit minus 6,07 Prozent bei 20,43 Dollar. Titel von Wachovia gehörten mit plus 11,07 Prozent auf 10,13 Dollar zu den Gewinnern. Vorbörslich hatten beide Aktien ihre Talfahrt der vergangenen Tage noch fortgesetzt.


Unterdessen stellt sich die von der Kreditkrise schwer getroffene grösste US-Sparkasse Washington Mutual einem Zeitungsbericht zufolge selbst zum Verkauf. Die Gespräche mit Interessenten seien bereits angelaufen, berichtete die «New York Times» am Mittwoch nach US-Börsenschluss in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf Insider. Zu den möglichen Käufern zählten die britische Bank HSBC sowie die US-Häuser JPMorgan , minus und Wells Fargo , hiess es weiter. Auch der US-Finanzkonzern Citigroup habe erstes Interesse an Washington Mutual angemeldet, berichtete das «Wall Street Journal». Die Aktien der Sparkasse quittierten die Presseberichte jedenfalls mit einem Kurssprung von 17,91 Prozent auf 2,37 Dollar.


Abseits des Finanzsektors rückten Oracle mit plus 1,38 Prozent auf 18,35 Dollar und Palm mit plus 4,72 Prozent auf 7,55 Dollar vor. Beide Unternehmen werden im Laufe des Tages Geschäftszahlen vorlegen.


FedEx legten endgültige Quartalszahlen vor – der Gewinn ging wie erwartet wegen des Konjunkturabschwungs und hoher Spritkosten zurück. Die Aktien verloren 1,07 Prozent auf 87,13 Dollar. Unterdessen gaben Rio Tinto und General Electric (GE) bekannt, dass sie bei zwei strategischen Technologieprojekten zusammenarbeiten. Am Markt gewannen die Aktien des Mischkonzerns GE 3,99 Prozent auf 24,00 Dollar. (awp/mc/pg/31)

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