US-Eröffnung: Gewinne – Chicago-Einkaufsmanagerindex überrascht positiv

In der Region Chicago hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im März stärker als erwartet aufgehellt. Als Antrieb verwiesen Händler auch auf Pläne der US-Regierung, die Regulierung an den Finanzmärkten gründlich überprüfen zu wollen. Zur Eindämmung der internationalen Finanzkrise möchten US-Präsident George W. Bush und der britische Premierminister Gordon Brown nach Informationen der «Financial Times» eine amerikanisch-britische Banken-Arbeitsgruppe schaffen. Sie solle Vorschläge für Kontrolle und Regulierung der internationalen Finanzwirtschaft unterbreiten, berichtete die Zeitung.


Für den Dow Jones ging es um 0,22 Prozent auf 12.243,43 Zähler nach oben. Der marktbreite S&P-500-Index stand mit 0,48 Prozent auf 1.321,49 Punkte im Plus. An der Technologiebörse stieg der NASDAQ-Composite-Index um 0,80 Prozent auf 2.279,03 Zähler. Der NASDAQ 100 kletterte um 1,01 Prozent auf 1.785,49 Punkte.


Die Pharmakonzerne Merck & Co. sowie Schering-Plough hingegen verbuchten ungeachtet der allgemeinen Erholung an den Märkten deutliche Kursverluste. Merck hat eine Studie mit dem Choesterin-Senker Cordaptive auf Eis gelegt. In der Zwischenzeit würden die Versuchsleiter neueste Ergebnisse aus ähnlichen klinischen Studien, wie der fehlgeschlagenen Untersuchung mit dem Cholesterinsenker Vytorin, untersuchen, teilte das Unternehmen mit. Am Sonntag war im «New England Journal of Medicine» eine Studie veröffentlicht worden, die Ärzten empfahl, die Medikamente Vytorin und Zetia nicht zu verwenden. Vytorin ist eine Kombination der Medikamente Zetia von Schering-Plough und Zocor der Firma Merck. Aktien von Schering-Plough verloren mehr als ein Viertel ihres Wertes und stürzten um 25,60 Prozent auf 14,47 Dollar in die Tiefe. Merck-Papiere brachen um 15,66 Prozent auf 37,54 Dollar ein.


Auch Titel von Börsenbetreibern gerieten unter Druck. Aktien der Chicago Mercantile Exchange (CME) gaben 2,76 Prozent auf 466,15 Dollar ab, und für die Papiere von IntercontinentalExchange (ICE) ging es um 1,24 Prozent auf 127,73 Dollar nach unten. Die Titel litten Händlern zufolge unter Befürchtungen, dass die Futures-Börsenaufsicht CFTC mit der Aktienmarktaufsicht SEC zusammengelegt werden könnte. Dies könnte einer der Vorschläge zur Finanzmarktregulierung sein, hiess es. Vor allem die CME wehre sich seit geraumer Zeit gegen die Idee, dass die strengen SEC-Regulierungen auch auf die Derivatemärkte angewendet werden sollen.


Aktien der Grossbank Citigroup dagegen profitierten laut Börsianern von Plänen, ihr Privatkundengeschäft umzubauen. Künftig werde der Bereich aus zwei weltweit zuständigen Einheiten bestehen, einer Kreditkarten- und einer Banksparte, hiess es. Hierzu würden das internationale und das US-Kreditkartengeschäft in einer Einheit zusammengefasst. Im Gegenzug werde die regionale Struktur der beiden neuen Einheiten gestärkt, um «Entscheidungsprozesse näher an die Kunden zu bringen». Citigroup-Titel rückten um 0,67 Prozent auf 20,97 Dollar vor.


Boeing-Titel verteuerten sich um 0,26 Prozent auf 73,60 Dollar. Die Fluggesellschaft Malaysia Airlines will bis zu 55 Flugzeuge des Typs 737-800 kaufen. Die Jets haben nach Listenpreisen einen Gesamtwert von mehr als 4,2 Milliarden Dollar. Zudem erwirbt Boeing Optionen zum Kauf von 20 weiteren Fliegern dieses Typs. (awp/mc/ps)

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