US-Eröffnung: Gut behauptet – Nach US-Daten ins Plus gedreht

Zum Auftakt belastete laut Händlern die abwartende Haltung der Anleger vor einer Lösung der Finanzprobleme beim Anleiheversicherer AMBAC die Stimmung. Doch dann gaben Nachrichten zur Entwicklung des US-Immobilienmarktes Auftrieb. Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser ist im Januar nicht ganz so kräftig gesunken wie befürchtet. Der Leitindex Dow Jones stieg im frühen Handel zuletzt um 0,28 Prozent auf 12.416,02 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,16 Prozent auf 1.355,26 Punkte. Für den NASDAQ Composite ging es um 0,42 Prozent auf 2.312,97 Punkte nach oben. Der NASDAQ 100 kletterte 0,21 Prozent auf 1.777,16 Zähler.


AMBAC gewannen zuletzt 1,49 Prozent auf 10,87 US-Dollar. Der krisengeschüttelte Anleiheversicherer will sich US-Medien zufolge aufspalten und eine dringend benötigte Kapitalspritze in Milliardenhöhe verschaffen. Der Spezialanbieter werde seine Rettungsaktion Anfang der Woche vorstellen, berichtete die «New York Times» am Wochenende. Ein Bericht über eine bevorstehende Rettungsaktion im TV-Sender CNN hatte am Freitag die US-Börsen aus dem Minus gerissen und die Aktie um 16 Prozent vorangetrieben.


Übernahmen sorgten bei Einzelwerten für enorme Kurssprünge. Take-Two Interactive schossen um 49,25 Prozent auf 25,91 Dollar nach oben. Der weltgrösste Videospielehersteller Electronic Arts (EA) will in einer feindlichen Übernahmne seinen Konkurrenten für zwei Milliarden Dollar in bar kaufen. Das Angebot von 26 Dollar pro Aktie liege 64 Prozent über dem Schlusskurs vom 15. Februar, kurz bevor das Angebot abgeschickt worden sei, berichtete Electronic Arts. Take-Two hat das Angebot unterdessen als zu niedrig zurückgewiesen. EA verloren 3,58 Prozent auf 47,96 Dollar.


Getty Images sprangen um 30,43 Prozent auf 31,89 Dollar hoch. Die weltgrösste Fotoagentur soll für rund 2,4 Milliarden Dollar vom Finanzinvestor Hellman & Friedman übernommen werden. Der Kaufpreis beinhaltet Schulden in Höhe von bis zu 400 Millionen Dollar. Die Getty-Aktionäre erhalten 34 Dollar in bar, gab Getty am Montag bekannt. Lowe’s Companies gewannen nach der Bilanzvorlage 5,21 Prozent auf 24,82 Dollar. Zunächst hatte die Aktie der Baumarktkette unter einer enttäuschenden Prognose für das laufende Quartal gelitten. Die US-Häuserdaten gaben dem Papier dann aber Auftrieb.


Genentech verteuerten sich um 8,55 Prozent auf 77,71 Dollar. Die Tochtergesellschaft des Schweizer Pharmakonzerns Roche hat von der US-Gesundheitsbehörde FDA im beschleunigten Verfahren eine weitere Zulassung für Avastin zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs erhalten. Marktteilnehmer nahmen die Nachricht positiv auf, zumal sich die FDA damit überraschend gegen eine Empfehlung eines Expertengremiums gestellt hat. SanDisk gewannen 3,74 Prozent auf 26,61 Dollar. Von einem Händler hiess es, der Elektronikkonzern könnte auf einem Analystentreffen über eine sich verbessernde Nachfrage berichten, nachdem ein Überangebot von Speicherchips das Unternehmen im vergangenen Jahr belastet hatte.


Auf der Verliererseite standen vor allem Titel, die von negativen Analystenkommentaren belastet wurden. So büssten General Motors (GM) um 0,75 Prozent auf 23,90 Dollar ein. Automobilkonzerne und Zulieferer stünden 2008 und 2009 vor einer schwierigen Zeit, hiess es in einer aktuellen Studie. Papiere von Motorola gaben 2,46 Prozent auf 11,08 Dollar nach. Analyst Ittai Kidron von Oppenheimer & Co hatte die Papiere des Telekommunikationskonzerns von «Outperform» auf «Perform» gesenkt und das bisherige Kursziel von 15 Dollar ausgesetzt. Im ersten Quartal dürfte die Nachfrage nach Mobiltelefonen zurückgehen, hiess es zur Begründung. Auch für das zweite Quartal rechnet er mit einer schwachen Entwicklung. (awp/mc/ps)

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