US-Eröffnung: Kaum verändert – Anleger unbeeindruckt von UPS-Gewinnwarnung

Zwar sorgten sich einige Marktteilnehmer nach den gesenkten Prognosen mehrerer Unternehmen um den weiteren Verlauf der gerade gestarteten US-Berichtssaison, insgesamt sei die Stimmung am Markt aber rationaler als noch vor einigen Wochen. Das habe auch die verhaltene Reaktion am Vorabend auf das Sitzungsprotokoll US-Notenbank gezeigt. Nach Einschätzung der Federal Reserve ist in den USA mit einem langsameren Wachstum und einer höheren Inflation zu rechnen.


Der Dow Jones stand im frühen Handel mit einem Minus von 0,02 Prozent auf 12.574,41 Zähler fast auf seinem Vortagesschluss. Der marktbreite S&P-500-Index verlor mit minus 0,20 Prozent auf 1.362,87 Zähler etwas deutlicher. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index 0,26 Prozent auf 2.342,60 Punkte ab. Der NASDAQ 100 sank um 0,41 Prozent auf 1.838,52 Punkte.


United Parcel Service (UPS) verloren nach der Gewinnwarnung 3,26 Prozent auf 70,92 US-Dollar. Der weltgrösste Paketzusteller rechnet wegen eines sich abschwächenden Geschäfts und «signifikant höherer Treibstoffkosten» für das Auftaktquartal 2008 nur noch mit einem Ergebnis pro Aktie von 0,86 bis 0,87 Dollar nach zuvor 0,94 bis 0,98 Dollar. Analysten waren im Schnitt von 0,93 Dollar pro Anteilsschein ausgegangen. Aktien des Konkurrenten FedEx gaben ebenfalls 2,01 Prozent auf 94,12 Dollar ab.


Boeing gewannen unterdessen 3,57 Prozent auf 77,70 Dollar. Der Flugzeugbauer bekräftigte seine Jahresziele für 2008. Die erste Auslieferung des 787 Dreamliners sollen sich aber bis ins dritte Quartal 2009 verzögern. Ursprünglich waren die Lieferungen für das erste Quartal geplant.


Titel von Circuit City gewannen 2,65 Prozent auf 4,65 Dollar, kurz nach Handelsbeginn waren sie zeitweise um neun Prozent hochgesprungen. Der Elektro-Einzelhändler hat im vierten Quartal seines Geschäftsjahres überraschend einen Gewinn verzeichnet. Circuit City verdiente 0,03 Dollar je Aktie nach einem Verlust in gleicher Höhe im Vorjahr. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 0,07 Dollar gerechnet. Am Vortag waren die Aktien wegen negativer Analystenkommentare deutlich unter Druck geraten.


Titel der Citigroup erholten sich etwas von ihren Vortagesverlusten und stiegen um 0,84 Prozent auf 23,96 Dollar. Die von der Finanzkrise gebeutelte US-Grossbank steht laut Medienberichten kurz vor dem Verkauf eines 12 Milliarden Dollar schweren Kreditpakets. Der Finanzkonzern könnte sich damit von einer schweren Last in seiner Bilanz befreien. Das Milliarden-Paket soll von einer Investorengruppe übernommen werden, berichtete das «Wall Street Journal».


Daneben bewegten Analystenkommentare einzelne Titel. Aktien von Washington Mutual gaben nach einem negativen Kommentar von Friedman, Billings, Ramsey & Co. 1,02 Prozent auf 11,69 Dollar ab. Die Experten senkten ihr bereits deutlich unter dem aktuellen Kurs liegendes Kursziel für die Aktien der grössten amerikanischen Sparkasse von 9 auf 8 Dollar. Die angekündigte Finanzspritze in Höhe von 7 Milliarden Dollar reiche nicht aus, um die steigenden Verluste aus Kreditausfälle zu schultern, hiess es zur Begründung.


Bed Bath and Beyond verloren nach einem Kommentar von Piper Jaffray 2,75 Prozent auf 30,04 Dollar. Die Analysten hatten die Titel vor Zahlen von «Neutral» auf «Sell» und das Kursziel von 27 auf 25 Dollar gesenkt. Steigender Wettbewerb in der Branche dürfte dem auf Möbel und Bäderausstattungen spezialisierten Einzelhändler zu schaffen machen. Die Unternehmensprognose sei nicht genug angepasst worden. Bed Bath & Beyond legt nach Börsenschluss seine Zahlen für das vierte Quartal vor. (awp/mc/pg)

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