US-Eröffnung: Leichte Verluste – Sturm «Gustav» sorgt für Ölpreisanstieg

Die Meteorologen des Hurrikan-Zentrums in Miami haben berechnet, dass «Gustav» sich erneut zum Hurrikan verstärken und am Wochenende den Golf von Mexiko erreichen wird, in dessen Region die umfangreiche Energie-Infrastruktur bedroht ist. Die Verluste am Aktienmarkt, so die Börsianer weiter, würden allerdings von überraschend positiven Konjunkturdaten begrenzt, nachdem die US-Industrie im Juli einen stärker als erwarteten Anstieg beim Auftragseingang verzeichnet hatte.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) verlor 0,23 Prozent auf 11.386,98 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,06 Prozent auf 1.270,73 Zähler nach. An der NASDAQ zeigte sich der Composite-Index mit minus 0,10 Prozent auf 2.359,50 Punkten kaum verändert. Der NASDAQ 100 sank um 0,19 Prozent auf 1.882,68 Punkte.


Die Ölwerte zählten im Leitindex Dow zu den Gewinnern, nachdem der WTI-Ölpreis wieder um die 119 Dollar je Barrel pendelte. Allerdings wird noch mit Spannung auf den wöchentlichen Ölbericht gewartet, der in Kürze veröffentlicht wird. ExxonMobil stiegen um 0,51 Prozent auf 80,36 Dollar und Chevron gewannen 0,51 Prozent auf 86,23 Dollar. ConocoPhillips legten im S&P 100 sogar um 1,59 Prozent auf 83,69 Dollar zu und reagierten damit auf einen Pressebericht. Der Ölkonzern will dem «Wall Street Journal Europe» (Mittwoch) zufolge die verbliebenen rund 600 Tankstellen an der US-Westküste für rund 800 Millionen Dollar an die Minimarkt-Kette PetroSun West verkaufen.


Mit 2,00 Prozent auf 14,31 Dollar zeigten sich erneut die Anteilscheine von Lehman Brothers fest. Laut der «Financial Times» (Mittwoch) zieht die Investmentbank drei Finanzinvestoren als mögliche Käufer für ihre Vermögensverwaltung in Betracht. Allerdings habe sich die Bank noch nicht definitiv dazu entschieden, die Sparte auch tatsächlich zu verkaufen.


Ansonsten standen vor allem Unternehmen der Pharmabranche an diesem Tag im Fokus: Mit minus 0,01 Prozent auf 70,70 Dollar zeigten sich die Aktien des Pharma- und Medizintechnik-Unternehmens Johnson & Johnson ungeachtet einer Mitteilung des Unternehmens kaum verändert. Der Konzern muss sich möglicherweise auf Verzögerungen bei der Zulassung seines Medikaments gegen Schizophrenie durch die amerikanische Gesundheitsbehörde einstellen. Die Food and Drug Administration (FDA) verlangt weitere Informationen für die Zulassung von Paliperidone Palmitate.


Die Papiere von Pfizer büssten dagegen 1,30 Prozent auf 19,03 Dollar ein, während Bristol-Myers Squibb um 3,37 Prozent auf 21,24 Dollar nachgaben. Die beiden Pharmaunternehmen haben bei der Entwicklung ihres Thrombosemittels Apixaban einen Rückschlag erlitten. Das Mittel erreichte ihren Angaben zufolge in einer Phase-III-Studie ein wichtiges Studienziel nicht.


An der NASDAQ brachen die Titel von Amylin Pharmaceuticals um 15,97 Prozent auf 22,89 Dollar ein und litten damit unter mehreren Todesfällen von Patienten nach der Einnahme eines gemeinsam mit Eli Lilly entwickelten Diabetes-Medikaments. Unter den Patienten, die das Diabetes-Medikament Byetta eingenommen hätten, habe es vier neue Todesfälle gegeben, hatten beiden Unternehmen ebenfalls am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt. Eli Lilly sanken nur moderat um 0,64 Prozent auf 46,72 Dollar. (awp/mc/pg/28)

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