US-Eröffnung: Schwach – Gemischte Bilanzen und Konjunkturdaten

Unter den Konjunkturdaten stach das Michigan-Konsumklima negativ hervor. Das Stimmungsbarometer für den Monat Januar stieg nicht so stark wie erwartet.


Der US-Leitindex Dow Jones (DJIA) , der tags zuvor bei rund 10.724 Punkten ein 15-Monatshoch erreicht hatte, büsste nun 0,98 Prozent auf 10.605,72 Punkte ein. Der marktbreite S&P-500-Index verlor vor dem langen Wochenende 1,01 Prozent auf 1.136,90 Punkte. An der Nasdaq gab der Composite-Index um 0,92 Prozent auf 2.295,51 Zähler nach. Der Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,69 Prozent auf 1.873,51 Zähler. Am Montag bleiben die Börsen wegen des Feiertags «Martin Luther King Day» geschlossen.


Bankenwerte notierten sehr schwach, nachdem laut Händlern Gewinn und Ertrag der Grossbank JPMorgan enttäuscht hätten und die Risikovorsorge unerwartet hoch ausgefallen sei. So habe der Gewinn je Aktie (EPS) beispielsweise mit 0,74 US-Dollar je Aktie über der veröffentlichten Marktprognose von 0,61 Dollar gelegen, «aber letztlich wurde inzwischen ein EPS von 0,75 Dollar erwartet», sagte einer der Börsianer. Insgesamt meldete der Finanzkonzern für das letzte Jahresviertel einen Gewinn von 3,3 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, war der Gewinn noch auf 702 Millionen Dollar abgeschmolzen. Die Aktie büsste 2,44 Prozent auf 43,60 Dollar ein, nachdem sie allerdings die Tage zuvor deutlich zugelegt hatte. Das Papier der Bank of America (BofA) verlor am Dow-Ende 3,03 Prozent auf 16,31 Dollar.


Ausserhalb des Leitindex gaben die Titel von Morgan Stanley um etwas mehr als drei Prozent nach, die der Citigroup und von Goldman Sachs jeweils um zwei Prozent. Wie zudem die «Financial Times» schrieb, zeige die öffentliche Diskussion über erhöhte Banker-Boni bei der Citigroup bereits Wirkung. So würden Barzahlungen für Mitarbeiter auf 100.000 Dollar für das abgelaufene Jahr begrenzt.


Der Chiphersteller Intel hatte am Vortag nach Börsenschluss glänzende Geschäftszahlen zum vierten Quartal veröffentlicht. Die Aktie hatte aber bereits am Donnerstag während des Handels «Vorschusslorbeeren» erhalten und war um mehr als zwei Prozent gestiegen. Nun gab sie um 1,77 Prozent auf 21,07 Dollar nach. Die Titel von Cisco Systems , IBM oder Microsoft , die am Vortag ebenfalls deutlich zugelegt hatten, gaben ebenfalls nach.


Der grösste US-Mobilfunker Verizon Wireless bläst zum Angriff auf den Heimatmarkt. Mit einer Preisoffensive und neuen Tarifmodellen will das Unternehmen mehr Kunden gewinnen und seinen Umsatz steigern, wie aus einer Präsentation hervorgeht, die der Mutterkonzern Verizon Communications veröffentlichte. Ausserdem drückt das Unternehmen mit vereinfachen Service-Modellen auf die Kostenbremse. Die Aktie sank im Dow um 1,51 Prozent auf 30,75 Dollar. Die Anteilsscheine des Konkurrenten AT&T verloren 1,53 Prozent auf 25,79 Dollar, während die des kleineren Wettbewerbers Sprint Nextel um 1,08 Prozent auf 3,73 Dollar zugelegten.


Der krisengeschüttelte Telekomkonzern Motorola dagegen hat laut einem Medienbericht seine Aufspaltung vorerst auf Eis gelegt. Motorola überdenke gerade den Plan, seine grosse Netzwerk-Sparte zu verkaufen, berichtete das «Wall Street Journal» am Donnerstagabend in seiner Online-Ausgabe. Die Gebote seien zu niedrig. Ausserdem ziehe das Geschäft im zweiten Standbein, den Handys, wieder an, was den Druck auf das Unternehmen mildern würde. Die Aktie verlor 0,65 Prozent auf 7,66 Dollar.


An der Spitze des Nasdaq 100 profitierten die Aktien des Büroartikel-Händlers Staples mit plus 2,00 Prozent auf 25,50 Dollar von einer Hochstufung auf «Overweight» durch die Bank JPMorgan.  (awp/mc/pg/25)

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