US-Eröffnung: Schwächer – Revidierte Ziele von AMD und Novellus

Auch die ersten Unternehmensdaten in der beginnenden US-Berichtssaison hätten enttäuscht, sagte ein Börsianer. Am Vorabend hatte Alcoa mit einem Gewinneinbruch die Berichtsaison eröffnet. Daten vom US-Häusermarkt trugen kurz nach Handelsbeginn nicht dazu bei, die Stimmung zu heben. Die Anleger warteten nun gespannt auf das Protokoll der Fed-Sitzung vom März, das am Abend veröffentlicht werden soll.


Für den Dow Jones ging es um 0,35 Prozent auf 12.568,71 Zähler nach unten. Der marktbreite S&P-500-Index stand mit 0,39 Prozent auf 1.367,19 Zähler im Minus. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,73 Prozent auf 2.347,50 Punkte. Der NASDAQ 100 gab 0,63 Prozent auf 1.849,04 Punkte ab.


AMD-Aktien verloren 5,05 Prozent auf 6,02 US-Dollar. Der Chiphersteller hat sein Umsatzziel für das erste Quartal gesenkt. AMD erwartet nun einen Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar, von Thomson Financial befragte Analysten hatten einen Quartalsumsatz von 1,62 Milliarden Dollar erwartet. Zudem sollen bis zum Ende des dritten Quartals zehn Prozent der insgesamt 16.000 Stellen gestrichen werden. Titel des Konkurrenten Intel verloren 1,70 Prozent auf 21,35 Dollar.


Auch bei Novellus setzte eine Revision der eigenen Ziele die Aktie deutlich unter Druck: Entgegen der bislang erwarteten 0,21 bis 0,24 Dollar Gewinn je Aktie rechnet der Halbleiter-Zulieferer jetzt nur noch mit einem Ergebnis zwischen 0,15 und 0,17 Dollar. Zudem dürfte der Umsatz am unteren Ende der angegebenen Spanne zwischen 315 und 325 Millionen Dollar liegen. Die Titel rutschten um 8,03 Prozent auf 21,89 Dollar ab.


Alcoa verloren 0,48 Prozent auf 37,26 Dollar. Der US-Aluminiumhersteller hat am Vorabend nach Börsenschluss traditionell die Berichtssaison eingeläutet und im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um mehr als die Hälfte verbucht. Der Umsatz fiel dagegen etwas besser als erwartet aus. Morgan Stanley bestätigte die Papiere inzwischen mit «Overweight» bei einem Kursziel 44 Dollar. Die Ertragslage werde sich gestützt auf neue Gewinnbeiträge, den Verkauf von Randbereichen und Aktienrückkäufe verbessern, hiess es. Merrill Lynch senkten die Gewinnschätzung für 2008, bestätigten allerdings die Prognose für 2009 und blieben beim Votum «Buy» mit einem Kursziel von 43 Dollar.


Auch Aktien von McDonald’s legten gegen den schwächeren Markttrend nach positiven Analystenkommentaren 0,40 Prozent auf 55,87 Dollar zu. Trotz des schwachen US-Konsums erwarten Analysten, dass die Fastfoodkette im März einen Umsatzanstieg auf vergleichbarer Fläche verbucht hat. RBC-Analyst Larry Miller rechnet mit einem Anstieg von 1,8 Prozent in den USA und einem weltweiten Anstieg von 3,5 Prozent.


Washington Mutual gaben nach dem Motto «Buy the rumor, sell the fact» ihre Vortagesgewinne teilweise wieder ab. Die von der Finanzkrise schwer getroffene grösste amerikanische Sparkasse bestätigte Berichte vom Wochenende und verschafft sich eine dringend benötigte Kapitalspritze in Höhe von sieben Milliarden Dollar. Im ersten Quartal war zudem wegen milliardenschweren Wertberichtigungen ein Verlust von 1,1 Milliarden Dollar angefallen. Die Quartalsdividende werde von zuletzt 15 US-Cent auf nur noch 1 Cent zusammengestrichen. Dies soll zusätzlich 490 Millionen Dollar einsparen. Die Titel verloren 6,17 Prozent auf 12,31 Dollar.


Aktien der Hypothekenaufkäufer Fannie Mae und Freddie Mac legten unterdessen deutlich zu. Lehman Brothers hat das Votum für beide Titel von «Equal Weight» auf «Overweight» hochgestuft. Das Kursziel für Freddie Mac hoben die Experten zudem von 42 auf 45 Dollar, das Fannie Mae-Ziel bestätigten sie mit 46 Dollar. Mit Verweis auf einige Wachstumsmöglichkeiten schraubten die Analysten ausserdem die Gewinnprognosen für 2008 und 2009 nach oben. Fannie Mae stiegen um 2,55 Prozent auf 30,61 Dollar, Freddie Mac legten 2,14 Prozent auf 27,17 Dollar zu. (awp/mc/pg)

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