US-Eröffnung: Sehr schwach nach Anfangsgewinnen – Durchwachsene Daten

Zwar waren die Verbraucherpreise im September überraschend nicht gestiegen und die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der abgelaufenen Woche stärker als erwartet gesunken. Dafür hatten aber die Industrieunternehmen im September ihre Produktion überraschend deutlich reduziert, was die Experten der UniCredit unter anderem auf die Folgen tropischer Wirbelstürmen im Süden der Vereinigten Staaten zurückführten. Ordentlich für Verkaufsdruck sorgte dann kurz nach Handelseröffnung der Einbruch des Philly-Fed-Index im Oktober, der die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia misst. Experten hatten einen deutlich schwächeren Rückgang prognostiziert.


Zuletzt verlor der Leitindex Dow Jones (DJIA) 2,41 Prozent auf 8.371,23 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 2,36 Prozent auf 886,38 Punkte. An der Nasdaq sank der Composite-Index um 2,27 Prozent auf 1.215,94 Zähler. Der NASDAQ 100 büsste 1,88 Prozent auf 1.597,66 Zähler ein.


Ein hoher Verlust liess Citigroup um 6,35 Prozent auf 15,20 US-Dollar fallen, was der Aktie den letzten Platz im Dow bescherte. Der von der Kreditkrise hart getroffene US- Finanzkonzern kommt nicht aus seinen tiefroten Zahlen und erlitt im dritten Quartal mit einem Minus von 2,8 Milliarden Dollar den vierten Verlust in Folge. Analysten hatten allerdings zum Teil ein noch tieferes Milliardenloch befürchtet.


Der fünfte Quartalsverlust nacheinander drückte auch die Papiere des Konkurrenten Merrill Lynch mit 3,78 Prozent auf 17,55 Dollar ins Minus. Das vor der Übernahme durch die Bank of America stehende Institut verlor 5,2 Milliarden Dollar und zählt damit zu den weltweit grössten Opfern der Finanzmarkt-Turbulenzen. Titel von Bank of America sanken um 4,91 Prozent auf 22,65 Dollar.


Eine Gewinnwarnung sorgte bei eBay für Abschläge von 7,45 Prozent auf 14,04 Dollar. Die US-Internet-Verkaufsplattform rechnet wegen ihrer Neuausrichtung in diesem Jahr mit weniger Gewinn und Umsatz als bisher geplant. In der vergangenen Woche hatte der Konzern zudem den Abbau von weltweit rund zehn Prozent seiner Stellen angekündigt. Die Kosten dafür belasten das Ergebnis. Die Deutsche Bank senkte das Kursziel für die Aktie von 16 auf 13 Dollar und blieb beim Anlagevotum «Sell».


United Technologies verbilligten sich um 0,97 Prozent auf 48,77 Dollar, obwohl der Mischkonzern im dritten Quartal die Erwartungen weitgehend erfüllt hatte und sich optimistisch für das Gesamtjahr zeigte. Während der Umsatz etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben war, überraschte der Gewinn je Aktie positiv.


Aktien von Fluggesellschaften entwickelten sich nach schwachen Zahlen besser als der Markt. So ging es für Southwest Airlines um 1,73 Prozent auf 11,76 Dollar nach oben, obwohl die US-Billigfluggesellschaft im dritten Quartal zum ersten Mal seit 17 Jahren einen Verlust eingeflogen hatte. Dem Unternehmen wurde seine vorausschauende Kerosinpreis-Politik zum Verhängnis. Southwest hatte mit steigenden Treibstoffpreisen gerechnet, statt dessen fielen sie jedoch wieder. Daher wurden auf die Sicherungsgeschäfte Abschreibungen von 247 Millionen Dollar notwendig. Unter den steigenden Treibstoffpreisen hatte Southwest zuvor hingegen kaum gelitten. Ohne diese Sonderkosten verdiente Southwest im dritten Quartal 69 Millionen Dollar, 56 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.


Continental Airlines fielen nach dem dritten Verlustquartal in Folge um relativ moderate 1,25 Prozent auf 12,68 Dollar. Das Umsatzplus von knapp neun Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar konnte die stark gestiegenen Treibstoffkosten nicht wettmachen, wie die Gesellschaft bekanntgab. (awp/mc/pg/30)

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