US-Eröffnung: Spanisches Sparpaket verhilft US-Börsen zu Gewinnen

Das dürfte die Sorgen um die europäische Schuldenkrise lindern. Die verbesserte Stimmung auf dem Parkett überlagerte sogar die Nachricht, dass sich das Handelsbilanzdefizit der USA im März etwas stärker ausgeweitet hatte als erwartet. Einem Börsianer zufolge wechseln sich derzeit Risikolust und Riskoscheu permanent ab. «Die Investoren versuchen, standfest zu werden.»


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) legte um 0,78 Prozent auf 10.831,77 Punkte zu, der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 0,79 Prozent auf 1.164,96 Zähler. Noch deutlicher fielen die Zuwächse an der Nasdaq aus: Der Nasdaq-100-Index kletterte um 1,18 Prozent auf 1.963,34 Punkte, der Composite-Index gewann 1,19 Prozent auf 2.403,64 Zähler.


Minenwerte profitierten von einem hohen Goldpreis. So gewannen etwa Papiere des Bergbaukonzerns Freeport-McMoRan Copper & Gold 3,10 Prozent auf 72,42 US-Dollar. Ebenfalls im Plus standen Papiere des Zahlungsabwicklers Fidelity National Information Services. Sie kletterten um 3,95 Prozent auf 30,00 Dollar. Gerüchten zufolge könnte das Unternehmen von mehreren Private-Equity-Gesellschaften für 15 Milliarden Dollar übernommen werden.


Gleich aus mehreren Gründen rückten Finanzwerte in den Blickpunkt. Zum einen gab ihnen die positive Nachricht aus Spanien Rückenwind. Für Papiere von Goldman Sachs ging es um 2,32 Prozent auf 145,26 Dollar nach oben, Titel der Citigroup gewannen 0,72 Prozent auf 4,20 Dollar. Die «Washington Post» berichtete, dass der US-Senat die Verteilung der Milliardenkredite im Rahmen der staatlichen Bankenrettung während der Finanzkrise überprüfen lassen will.


Negativ entwickelte sich dagegen der Kurs der Papiere von Morgan Stanley, er sank um 3,21 Prozent auf 27,47 Dollar. Einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge drohen der Bank ähnlich wie Goldman Sachs nun auch Untersuchungen. Angeblich prüft die Bundesstaatsanwaltschaft, ob das Institut Investoren mit Hypothekenderivaten in die Irre geführt hat.


Nach Zahlen ging es für Anteilsscheine von Walt Disney nach unten ? um 0,42 Prozent auf 35,91 Dollar. Zwar hatte der Unterhaltungskonzern ein positives Ergebnis für das zweite Geschäftsquartal gemeldet. Allerdings hatten sich nicht alle Sparten gleichermassen positiv entwickelt. Im Fernsehgeschäft hatte Disney mit dem Sender ABC wegen eines starken Rückgangs der Werbeeinnahmen erneut einen Verlust hinnehmen müssen. Auch die Vergnügungsparks, die im zweiten Quartal weniger Besucher angelockt hatten, waren ein Verlustgeschäft gewesen.


Nach unten zeigte auch der Kurs von Electronic-Arts-Titeln, sie sanken um 6,60 Prozent auf 17,56 Dollar. Die Geschäfte des Computerspiele-Entwicklers waren im vierten Geschäftsquartal (bis Ende März) zwar besser als erwartet gelaufen. Allerdings hatte der Ausblick des Unternehmens unter den Markterwartungen gelegen.


Einer der Gewinner war die Kaufhauskette Macys, die Aktien stiegen um 0,59 Prozent auf 24,04 Dollar. Das Unternehmen hatte mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes getroffen. (awp/mc/ps/28)

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