US-Eröffnung: Talfahrt gestoppt – gute Zahlen von GE und IBM

So ist das von der Universität von Michigan ermittelte Konsumklima im Januar Kreisen zufolge entgegen den Erwartungen von Experten gestiegen. Dazu ist der Sammelindex der Frühindikatoren im Dezember weniger stark als prognostiziert gesunken.


Der Leitindex Dow Jones gewann 1,16 Prozent auf 12.300,33 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,93 Prozent auf 1.345,72 Punkte. Der NASDAQ Composite legte um 1,30 Prozent auf 2.377,51 Punkte zu. Der NASDAQ 100 notierte ein Plus von 1,52 Prozent auf 1.870,14 Zählern.


Die Aktien von GE gewannen nach Quartalszahlen als einer der besten Werte im Dow 3,79 Prozent auf 34,47 US-Dollar. Der US-Mischkonzern ist trotz der US-Konjunkturschwäche auf Rekordkurs. Besonders der Infrastrukturbereich und das weltweite Geschäft sorgten 2007 für Wachstum. GE bekräftigte die bisherige Prognose von gut zehn Prozent Gewinnplus im laufenden Jahr.


Der IT-Konzern IBM , der bereits am Montag eine vorläufige Jahresbilanz vorgelegt hatte, machte am Vorabend ungeachtet der Konjunkturabschwächung zuversichtliche Aussagen über das laufende Jahr. Das Management rechnet 2008 mit einem Gewinnzuwachs von 15 bis 16 Prozent. Das honorierte die Aktie mit einem Plus von 3,32 Prozent auf 104,46 Dollar.


Für Advanced Micro Devices (AMD) ging es um deutliche 11,20 Prozent auf 7,05 Dollar nach oben. Der Chiphersteller bringt sein Geschäft allmählich wieder in Gang, wenn auch der überteuerte Kauf des Grafikchip-Spezialisten ATI ihm ein Milliarden-Loch in die Bilanz gerissen hat. Im vierten Quartal erlitt AMD einen Verlust von 1,77 Milliarden Dollar, etwa dreimal soviel wie ein Jahr zuvor. Allerdings waren die operativen Verluste überschaubar und das Kerngeschäft mit PC- Prozessoren schaffte nach einem Rekordabsatz wieder schwarze Zahlen.


Eine Übernahme liess NYSE-Euronext um 3,56 Prozent auf 73,60 Dollar steigen. Der weltgrösste Börsenbetreiber übernimmt den deutlich kleineren Wettbewerber American Stock Exchange und baut damit den Optionshandel deutlich aus. Der Kaufpreis von 260 Millionen Dollar (178 Mio Euro) wird mit Aktien bezahlt. Research In Motion (RIM) gewannen 3,83 Prozent auf 90,20 Dollar, nachdem Oppenheimer das Papier des Blackberry-Herstellers auf ?Outperform? hochgestuft hatte. Das von 150 auf 120 Dollar gesenkte Kursziel lag immer noch deutlich über dem derzeitigen Niveau.


Dagegen stürzten Sprint Nextel um 26,88 Prozent auf 8,46 Dollar ab. Der US-Mobilfunkkonzern streicht 4.000 Stellen und schliesst zahlreiche seiner Geschäfte. Der neue Chef Daniel Hesse will damit bis zu 800 Millionen Dollar pro Jahr sparen. Das Unternehmen erwartet auch weitere Umsatzrückgänge und schliesst eine Sonderabschreibung für das abgelaufene vierte Quartal nicht aus.


Schlumberger verloren in Reaktion auf die Bilanzvorlage 7,76 Prozent auf 76,11 Dollar. Händler verwiesen auf die vorsichtigen Zukunftsaussagen des Ölfeldausrüsters. Ausserdem hätten niedrigere Preise im US-Geschäft und Probleme mit dem Wetter im vierten Quartal auf die Margen gedrückt.


Pharmaunternehmen standen nach negativen Nachrichten im Fokus. Merck & Co und Schering-Plough sehen sich in den USA einer möglichen Sammelklage wegen des Bluttfettsenkers Vytorin gegenüber. Die Anwaltskanzlei Hagens Berman Sobol Shapiro habe eine Klage gegen die beiden Firmen eingereicht, worin den Firmen die Verletzung von Patientenrechten in Bezug auf den Verkauf und die Vermarktung der Mittel Zetia und Vytorin vorgeworfen wird. Merck & Co verloren am Dow-Ende 3,55 Prozent auf 52,92 Dollar, Schering-Plough konnten dagegen um 2,59 Prozent auf 22,18 Dollar zulegen.


Ein US-Berufungsgericht bestätigte das Urteil über einen Patentverstoss des Pharmakonzerns Abbott Laboratories , deren Aktie um 0,25 Prozent stieg und damit weniger stark als der Markt. Das Gericht bestätigte die Ansicht eines Bezirksgerichts, dass Abbott gegen das Patent von Innogenetics für seine Hepatitis C Virus Genotyping-Technologie verstossen hat – deren Aktie kletterte 5,06 Prozent auf 4,57 Dollar. (awp/mc/ab)

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