US-Eröffnung: Uneinheitlich – IT-Titel oben; Finanzwerte unten

Zu den Gewinnern gehörten neben Titeln aus der Computerbranche auch Ölwerte, die von den gestiegenen Preisen für das schwarze Gold profitierten. Finanztitel gingen indes erneut mit Verlusten in den Handel.


Der Leitindex Dow Jones (DJIA) gab 0,36 Prozent auf 11.307,76 Zähler ab. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,28 Prozent auf 1.263,10 Zähler. An der NASDAQ zeigte sich der Composite-Index mit minus 0,08 Prozent auf 2.382,49 Punkte nahezu unverändert. Der NASDAQ 100 gewann 0,15 Prozent auf 1.911,63 Punkte.


Zusammen mit der Aktie des führenden PC-Herstellers Hewlett-Packard (HP) stehen Papiere aus der Computerbranche im Fokus. Titel von HP sprangen mit plus 3,48 Prozent auf 45,21 Dollar an die Spitze des Dow Jones Index. Der Konzern hatte am Vorabend nach Börsenschluss seine Zwischenbilanz vorgelegt und verdiente weiter kräftig am weltweiten Notebook-Boom. HP rechnet wegen seines globalen Geschäfts und dank Kostensenkungen auch künftig mit deutlich steigenden Gewinnen.


Titel von Advanced Micro Devices (AMD) legten um 0.72 Prozent auf 5,62 Dollar zu. Der Chiphersteller setzt nach einem desaströsen Jahresauftakt auf das Jahresende. Er gehe davon aus, dass das Geschäft im zweiten Halbjahr wesentlich besser laufe, sagte Deutschlandchef Jochen Polster dem «Handelsblatt» (Mittwoch). Ein Grund dafür sei, dass der Konzern seine Produktionsprobleme vom Frühjahr überwunden habe. «Das hat uns ein halbes Jahr gekostet», sagte Polster. So konnte AMD seine neuen, lukrativen Server-Chips nicht wie geplant auf den Markt bringen. Die Aktien hatten ebenso wie die von Hewlett Packard bereits im vorbörslichen Handel zugelegt.


Aktien von Intel hingegen büssten 1,02 Prozent auf 23,35 Dollar ein, nachdem der Kurs vorbörslich um fast ein Prozent gestiegen war. Intel stellte ein leistungsfähiges Flash-Laufwerk vor, das nach Meinung von Intel-Manager Pat Gelsinger einen tiefgreifenden Wandel bei Notebooks bewirken könnte. Innerhalb der nächsten 30 Tage sollen die ersten so genannten SSD-Speicherlaufwerke verfügbar sein. Erstmals dringt Intel damit mit einem eigenen Produkt in einen neuen Markt vor und macht Herstellern wie Samsung oder Hama direkte Konkurrenz.


Aktien von Lehman Brothers zeigten sich mit Kursverlusten von 0,08 Prozent auf 13,06 Dollar kaum verändert. Die Titel waren am Vortag um mehr als 13 Prozent eingebrochen. Die Investoren hatten erschreckt auf Medienberichte reagiert, denen zufolge die Investmentbank angesichts neuer drohender Milliardenverluste Konzernteile zum Verkauf stellt.


Weiter abwärts ging es hingegen für die Titel von Fannie Mae mit minus 19,47 Prozent auf 4,84 Dollar und Freddie Mac mit einem Einbruch von 21,10 Prozent auf 3,29 Dollar. Die Krise der schwer angeschlagenen grössten US-Hypothekenfinanzierer spitzt sich dramatisch zu. Eine staatliche Rettungsaktion wird laut US-Medien immer wahrscheinlicher. Besonders bisher starke Investoren aus Europa und Asien schraubten ihr Engagement am Dienstag nochmals zurück. Vertreter des US-Finanzministeriums wollten sich dem «Wall Street Journal» zufolge noch am Mittwoch mit Freddie Mac zu Beratungen treffen. Die US-Regierung hatte kürzlich für den Fall eines weiteren Kurssturzes bereits ein Rettungspaket aus Steuergeldern geschnürt. Bisher bestreiten das Ministerium und die Institute aber, dass ein Eingreifen nötig sei. Investoren rechneten dennoch zunehmend mit einer solchen Massnahme, berichteten mehrere US-Medien.


Die wieder leicht gestiegenen Ölpreise stützten die Nachfrage nach Titeln aus der Branche. Der US-Ölpreis legte infolge eines schwächeren Dollar wieder zu. Ein Barrel (159 Liter) WTI kostete zuletzt 116,33 Dollar und damit 1,79 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Titel wie ExxonMobil mit plus 0,53 Prozent auf 78,36 Dollar, Chevron mit plus 1,26 Prozent auf 85,78 Dollar und ConocoPhillips mit plus 1,75 Prozent auf 80,64 Dollar bauten ihre Vortagesgewinne aus. (awp/mc/pg/26)

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