US-Eröffnung: Verluste – Verschnaufen nach schwachen Konjunkturdaten

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war in der abgelaufenen Woche etwas stärker als befürchtet gestiegen und die Auftragseingänge für langlebige Güter sanken im Dezember stärker als erwartet.


Der Dow Jones gab im frühen Handel um 1,49 Prozent auf 8.250,96 Zähler nach, der erste Verlust in vier Tagen. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,93 Prozent auf 857,23 Punkte zu. An der NASDAQ sackte der Composite-Index um 2,00 Prozent auf 1.527,18 Zähler ab. Der NASDAQ 100 verlor 1,83 Prozent auf 1.213,27 Zähler.


Die US-Konjunkturdaten haben nach Einschätzung der Helaba sowohl für die Ausrüstungsinvestitionen als auch für den Arbeitsmarktbericht negative Signale geliefert. Der Auftragsrückgang für langlebige Wirtschaftsgüter sei im Dezember deutlich stärker als erwartet ausgefallen, hiess es in einer Studie. Damit sei die Indikation für die Ausrüstungsinvestitionen im vierten Quartal 2008 «sehr negativ». Auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hätten für den US-Arbeitsmarktbericht, der Ende nächster Woche zur Veröffentlichung ansteht, eine negative Indikation geliefert.


Der notleidende Autobauer Ford stürzt angesichts der weltweiten Branchenkrise immer tiefer in die roten Zahlen. Im Schlussquartal 2008 hat sich das Minus mit fast 5,9 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Die Aktie verlor 1,97 Prozent auf 1,99 Dollar. Der Fotokonzern Eastman Kodak streicht nach einem Quartalsverlust weltweit bis zu 4.500 Stellen. Im laufenden Jahr sollen wegen der Wirtschaftskrise bis zu 18 Prozent aller Jobs im Konzern wegfallen. Die Papiere stürzten um 20,93 Prozent auf 5,59 Dollar ab. Steil abwärts ging es nach Zahlen auch für die Titel von Black & Decker , die sich um 15,77 Prozent auf 32,63 Dollar verbilligten.


Die Bilanz des Zahnpflege- und Kosmetikkonzern Colgate-Palmolive glänzt unterdessen auch in der Wirtschaftskrise: Der Überschuss im vierten Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahreszeittraum um 19,8 Prozent auf 497 Millionen Dollar (gut 375 Mio. Euro), die Aktie legte um 4,12 Prozent auf 66,48 Dollar zu. Der Mischkonzern 3M senkte vor Börsenstart die Jahresziele für 2009. Ab dem dritten Quartal rechnet der Konzern allerdings dann bereits wieder mit Wachstum. Die Aktien kletterten um 3,54 Prozent auf 57,38 Dollar.


Mit Continental Airlines Holding, JetBlue Airways und US Airways legten noch die letzten Branchenvertreter ihre Quartalszahlen vor. Sie standen allesamt mit deutlichen Verlusten im Zeichen der hohen Treibstoffkosten im vergangenen Jahr. Die Papiere konnten sich dennoch zwischen 4,19 und 6,10 Prozent verbessern.


Am Vorabend hatten sich nach Börsenschluss unter anderem Starbucks und Dell zu Wort gemeldet. Die weltgrösste Kaffeehauskette gerät immer tiefer in die Krise und streicht nochmals fast 7.000 Stellen. Der Gewinn brach im vergangenen Quartal wegen des Konzernumbaus und der Wirtschaftskrise um fast 70 Prozent ein. Mit einem Plus von 0,10 Prozent auf 9,66 Dollar schlugen sich die Titel vergleichsweise gut. Die Zukunftsaussichten des Computerkonzerns Dell sind ebenfalls eingetrübt: Er rechnet im vierten Geschäftsquartal mit einer ausserordentlichen Belastung von 280 Millionen Dollar vor Steuern. Die Titel gaben um 3,68 Prozent auf 10,48 Dollar nach. (awp/mc/pg/30)

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