US-Grossbanken zahlen Staats-Milliarden zurück

Eine Reihe von Banken dringt seit längerem auf eine baldige Rückzahlung der Staatsgelder, weil sie dadurch den Einfluss der Regierung beenden wollen. Präsident Barack Obama sprach von einem wichtigen Schritt, warnte aber vor der Einschätzung, die Krise sei bereits überwunden.


Namen der Institute zunächst nicht genannt
Mehrere Banken wie American Express, Goldman Sachs und J.P. Morgan Chase teilten bereits mit, die Gelder bald zurückzahlen zu wollen. Das Ministerium nannte die Namen der Banken allerdings zunächst nicht. Unter anderem handelt es sich um  Bank of New York Mellon, the BB&T Corporation, Capital One Financial, The State Street Corporation and US Bancorp sowie und Northern Trust. Auch die US-Grossbank Wells Fargo will die Milliardenhilfen zurückzahlen. Sie habe allerdings noch keine entsprechende Anfrage bei den Behörden gestellt, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit.  


Probleme nicht vorüber
«Dies ist kein Zeichen, dass unsere Probleme vorüber sind, bei weitem nicht», warnte Obama. Auch sei klar, «dass wir der schwersten Finanzkrise seit Jahrzehnten nicht ohne Verluste für die Steuerzahler entkommen». Auch bedeute die Rückzahlung «keine Vergebung von Exzessen in der Vergangenheit oder eine Erlaubnis künftiger Missetaten». Finanzminister Tim Geithner sprach von einem «ermutigendes Zeichen» über die Sanierung des Finanzsektors seit Ausbruch der schweren Krise im vergangenen Sommer. Es sei aber noch einiges zu tun, fügte er hinzu.


Rückzahlung der Hilfsgelder gestattet
Bereits zuvor hatte die US-Regierung 22 kleineren Banken die Rückzahlung der Hilfsgelder gestattet. Dabei ging es aber lediglich um eine Summe von 1,9 Milliarden Dollar. Insgesamt hatte das Finanzministerium rund 200 Milliarden Dollar (142,8 Mrd Euro) an 600 Banken fliessen lassen.


Frisches Kapital in Milliardenhöhe
Die Regierung erlaubt die Rückzahlung, weil sie zu dem Schluss gekommen ist, dass die Banken die Mittel nicht mehr brauchen. Gleich mehrere Finanzhäuser hatten sich in den vergangenen Wochen durch die Ausgabe neuer Aktien am Finanzmarkt frisches Kapital in Milliardenhöhe beschafft. Damit erfüllten sie eine der geforderten Voraussetzungen für die Erstattung der Staatshilfen.


Experten: «Krise noch nicht ausgestanden»
Die Banken wollen die Gelder möglichst schnell zurückzahlen, weil die Regierung durch ihre Hilfen etwa bei der Festsetzung der Managergehälter sowie bei strategischen Finanzentscheidungen der Geldhäuser mitreden kann. Einige Experten hatten dagegen vor einer verfrühten Rückzahlung gewarnt. Die Krise sei noch nicht ausgestanden. (awp/mc/ps/30)

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