US-Notenbank lässt Leitzins wie erwartet unverändert

Sie wiederholte damit die Formulierung der vergangenen Monate. Die Fed hatte ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert. Der Zielsatz für Tagesgeld («Fed Funds Rate») liegt weiterhin zwischen null und 0,25 Prozent. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Im Zuge der Finanzkrise hatte die Notenbank den Leitzins im Dezember 2008 auf diesen Korridor verringert. Vor Beginn der Krise im Sommer 2007 hatte der Zinssatz noch bei 5,25 Prozent gelegen.


Fed sieht Konjunkturerholung etwas verhaltener
Die wirtschaftliche Erholung setzt sich nach Einschätzung der Fed zwar fort. Allerdings hatte sie in ihrem Kommentar zur letzten Sitzung noch davon gesprochen, dass sich das Wirtschaftswachstum verstärke. Das Tempo der Erholung verlaufe für «geraume Zeit» moderat. Der Arbeitsmarkt erhole sich schrittweise. Die Unternehmen blieben jedoch trotz steigender Investitionen bei Einstellungen zurückhaltend.


Finanzmarktbedingungen untertstützen Wachstum weiter
Die Ausgaben der privaten Haushalte würden steigen, schreibt die Fed. Sie würden jedoch durch die hohe Arbeitslosigkeit, das moderate Einkommenswachstum, niedrigere Hauspreise und strengere Kreditvergabe gedämpft. Skeptisch äusserte die Fed sich sich zum Häusermarkt. Die Hausbaubeginne blieben auf einem sehr schwachen Niveau. Im April-Kommentar hatte sie noch von einer Erholung gesprochen. Zuletzt waren die Daten zum US-Häusermarkt sehr enttäuschend ausgefallen. Zudem würden die Bedingungen an den Finanzmärkten das Wirtschaftswachstum nicht mehr wie zuletzt stützen. Sie verwiess hier auf Entwicklung im Ausland und spielt wohl auf die europäische Schuldenkrise an.


Hausbaubeginne weiter auf tiefem Niveau
Die Unternehmensinvestitionen würden zunehmen. Die Hausbaubeginne blieben auf einem niedrigen Niveau. Die langfristigen Inflationserwartungen seien stabil und die Preissteigerungen dürften für geraume Zeit moderat bleiben. Insbesondere die niedrige Kapazitätsauslastung dürfte den Kostendruck mindern.


Hoenig stimmt erneut gegen Statement
Während neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) für die Entscheidungen stimmten, sprach sich einzig Thomas Hoenig erneut dagegen aus. Er warnte davor, weiterhin ein aussergewöhnlich niedriges Zinsniveau über einen längeren Zeitraum zu signalisieren. Dies sei nicht mehr notwendig, da so künftige Ungleichgewichte aufgebaut würden. Die Risiken für die Stabilität der Gesamtwirtschaft und der Finanzmärkte nähmen so zu. Dies erschwere es der Fed, mit moderaten Leitzinsanhebungen zu beginnen. Thomas Hoenig ist Präsident der regionalen Notenbank von Kansas City.


Während die US-Aktienmärkte kaum auf die Daten reagierten, stieg der Euro auf ein Tageshoch von 1,2333 Dollar. Zuvor war er zeitweise bis auf 1,2210 Dollar gefallen. (awp/mc/ps/33)

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