US-Notenbank: Wirtschaftslage verbessert sich

In fünf der insgesamt zwölf Distrikte sei die Erholung moderat verlaufen, während in fünf anderen Distrikten sich das Erholungstempo etwas beschleunigte habe. Zwei Distrikte berichteten gemischte Bedingungen. In der Industrie hätten sich die Bedingungen in den meisten Distrikten verbessert, heisst es im Beige Book. Das Wachstum sei besonders stark in der Metallherstellung und der Automobilindustrie gewesen. Die Einstellung von Arbeitskräften habe in den meisten Distrikten etwas zugenommen. Die Lohnentwicklung bleibe jedoch unter Kontrolle.


Positive Erwartungen für Weihnachtsgeschäft
Die Entwicklung des privaten Verbrauchs war überwiegend positiv. In mehreren Distrikten seien die Verbraucher jedoch preissensibel geblieben. Die Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft seien überwiegend positiv. Die Stimmung am Häusermarkt bleibe jedoch gedrückt, heisst es im Beige Book. Mehrere Distrikte hätten in den vergangenen sechs Wochen eine Abschwächung beobachtet. Die Lage am Geschäftsimmobilienmarkt sei gemischt. Die Kreditvergabe sei in den meisten Distrikten stabil geblieben, schreibt die Fed weiter. Die Preise für Endprodukte hätten sich kaum verändert, auch wenn die Erzeugerpreise steigen würden. Der Lohndruck bleibe unter Kontrolle. An den Finanzmärkten spielte das Beige Book kaum eine Rolle.


Fed legt Details zu Billionen-Krisenhilfe vor
Die US-Notenbank hat erstmals Einzelheiten ihrer gigantischen Nothilfen für Banken und Unternehmen während der Finanzkrise vorgelegt. Demnach gewährte die Federal Reserve über ihre insgesamt zehn eigens aufgelegten Darlehensprogramme bei mehr als 21 000 Transaktionen Kredite über insgesamt 3,3 Billionen Dollar, wie das «Wall Street Journal» am Mittwoch online berichtete. Empfänger waren nicht nur notleidende amerikanische Geldhäuser, sondern auch US-Grosskonzerne wie General Electric und «zu einem überraschenden Grad» auch ausländische Banken, darunter auch deutsche.


Milliardenkredite für ausländische Finanzinstitute
Ausländische Finanzinstitutionen hätten hunderte Milliarden Dolar an kurzfristigen Krediten erhalten, schreibt die Zeitung. So habe die Commerzbank einmal 13 Milliarden Dollar erhalten und sich dazu noch 25 Mal an ein anderes Darlehensprogramm der Fed gewandt, um 7,25 Milliarden Dollar zu borgen. Mit 37 Milliarden Dollar sei eines der grössten Darlehen über Geldmarktpapiere auf dem Höhepunkt der Krise im Oktober 2008 an die Schweizer Grossbank UBS gegangen. «Es ist klar, dass ausländische Institutionen grosse Nutzer der Fed-Programme waren, auch als Möglichkeit, US-Dollars zu ihren europäischen Haupthäusern zu schaffen», sagte Robert Eisenbeis, Chef- Geldmarktökonom der Beraterfirma Cumberland Advisors, der Zeitung. Überdies seien beinahe 600 Milliarden Dollar an Krediten an ausländische Zentralbanken gegangen, berichtet das «Journal».


Die meisten Darlehen bereits zurückgezahlt
Die Darlehensprogramme, die vor allem in den Jahren 2008 und 2009 die Wirtschaft stützten, sind inzwischen beendet worden, die meisten Darlehen wurden schon zurückgezahlt. Die Federal Reserve rechnet nach Angaben der «Washington Post» nicht mit Verlusten. Die Investmentbank Goldman Sachs lieh sich nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers im September 2008 den Angaben zufolge 84 Mal von der Notenbank Geld, Konkurrent Morgan Stanley sogar 212 Mal. In der Spitze habe Goldman mit 18 Milliarden Dollar an Kurzfrist-Krediten in der Kreide gestanden, Morgan Stanley mit fast 60 Milliarden.&(awp/mc/ss/29)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert