US-Ölpreis steigt auf neues Rekordhoch

Damit wurde der erst in der vergangenen Woche aufgestellte Rekord von 119,90 Dollar leicht übertroffen. Im Mittagshandel wurde ein Barrel WTI zuletzt mit 118,70 Dollar gehandelt. Dies waren 9 Cent mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank unterdessen um 14 Cent auf 116,20 Dollar.


BP schliesst Pipeline
«Obwohl der US-Dollar zuletzt zur Stärke neigte, konnte sich der Ölpreis dem Druck erfolgreich wehren und bleibt nach wie vor auf Höhenflug», schreibt Commerzbank-Volkswirt Eugen Weinberg in einer am Montag veröffentlichten Studie. Die Nachricht über die Schliessung des Forties Pipeline Systems von BP, das für den Transport von 700.000 Barrel oder 40 Prozent der gesamten Ölproduktion Grossbritanniens verantwortlich ist, sei als Anlass für die weitere Verteuerung bei Öl genutzt worden. Ein Streik hatte die Schliessung der Raffinerie erzwungen. Auch wenn die Raffinerie bereits am Dienstag wieder ans Netz gehen wird, dürfte es laut Weinberg jedoch noch einige Wochen dauern, bis die Produktion die volle Kapazität von 200.000 Barrel täglich wieder erreichen werde.


Geopolitische Risiken
Zudem wurde auf neuerliche Spannungen in Nigeria, dem ölreichsten Staat Afrikas, verwiesen. Beim grössten Ölproduzenten Royal Dutch Shell in Nigeria ist die Produktion um eine Millionen Barrel je Tag gefallen. Begleitet werde der Anstieg der Ölpreise jedoch auch durch ein erhöhtes spekulatives Interesse, sagte Weinberg.


OPEC-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist unterdessen weiter gesunken. Nach Angaben des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl aus den Fördergebieten des Kartells am Freitag 110,01 Dollar. Das waren 62 Cent weniger als am Donnerstag. Die OPEC berechnet den Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten der Organisation.


Brent startet fest in die neue Woche
Die Rohölfutures für Brent sind fest in die neue Woche gestartet. Marktteilnehmer berichteten am Montagnachmittag von einem schwerfälligen Handel, der von den anhaltenden Nachrichten über Versorgungsprobleme geprägt worden sei. Dabei gingen angesichts der hohen Ölpreise nur noch wenige Teilnehmer neue Long-Positionen ein, merkten Händler an. Bearish sollte der von seinem Rekordtief erholte US-Dollar wirken. Zudem sei unklar, wie lange die Produktion in den Ländern Nigeria und Schottland noch streikbedingt gestört bleibe, hiess es.


Preiskorrektur gegen Ende Woche?
«Sollte der Dollar weiter an Stärke gewinnen und fänden die Produktionsausfälle ein Ende, könnte zu Wochenende eine Preiskorrektur am Ölmarkt einsetzen», fasste ein Trader die vorherrschende Skepsis zu dem augenblicklichen Preisniveau zusammen. Das Streikende in Schottland zeichnet sich für diesen Dienstag ab. Am Mittwoch, für den eine kleine Zinssenkung erwartet wird, sollte eine Aussage der US-Notenbank zur weiteren Zinspolitik kommen, wobei ein avisiertes Ende der Zinssenkungsphase dem Dollar Stärke verleihen dürfte.


Light Sweet Crude bei 119 USD/Barrel
Gegen 17.00 Uhr MESZ gewann Rohöl der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni an der ICE in London 0,91 USD auf 117,25 USD/Barrel. Der Junikontrakt für Gasöl verteuerte sich gleichzeitig um 0,25 USD auf 1.068 USD/Barrel. An der Nymex zeigte sich US-Rohöl der Sorte Light Sweet Crude zur Lieferung im Juni etwas fester bei 119 USD/Barrel. (awp/mc/ps)

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