US-Schluss: Etwas fester – Positive Wirtschaftsdaten und Übernahmen

Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 0,95 Prozent auf 13.535,43 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 1,07 Prozent auf 1.519,43 Punkte zu. An der NASDAQ stieg der Composite-Index 1,12 Prozent auf 2.632,30 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 1,04 Prozent auf 1.954,12 Zähler.


Positive Impulse kamen am Nachmittag vom Einkaufsmanager-Index: Der Frühindikator war überraschend deutlich von 55,0 Punkten im Vormonat auf 56,0 Punkte gestiegen, teilte das Institute for Supply Management (ISM) in Washington mit. Volkswirte hatten im Durchschnitt mit 55,4 Punkten gerechnet. Ausserdem war die Fertigungsindustrie im Juni stärker gewachsen als erwartet. Die guten Wirtschaftsdaten gemischt mit den Gesprächen über Übernahmen seien das richtige Rezept für den Markt, sagte ein Händler.


Am Mittwoch bleiben die US-Börsen wegen des Unabhängigkeitstags der USA geschlossen. Am Dienstag schliessen sie früher.


Einzelne Werte profitierten von Übernahmenachrichten. So gewannen die im Nasdaq 100 notierten Aktien von Virgin Media 17,64 Prozent auf 28,67 Dollar. Ein Investor hat nach Angaben von Virgin Media Interesse an einer Übernahme des Medienkonzerns angemeldet. Es sei aber nicht sicher, ob es wirklich zu einem Gebot kommen werde. Wie die britische dpa-AFX-Partneragentur AFX News aus Finanzkreisen erfuhr, soll es sich bei dem Bieter um den amerikanischen Finanzinvestor Carlyle handeln. Carlyle soll 30 bis 35 Dollar pro Virgin-Media-Aktie bieten, insgesamt 10,2 bis 11,9 Milliarden Dollar.


Die Aktien von BCE (Bell Canada) stiegen um 4,39 Prozent auf 39,45 US-Dollar. Der grösste kanadische Telekom-Konzern wird für 51,7 Milliarden kanadische Dollar (35,8 Mrd. Euro) an ein Privatinvestoren-Konsortium verkauft. Die beiden amerikanischen Investmentfirmen Providence Equity Partners und Madison Dearborn Partner LLC bieten gemeinsam mit der Teachers Private Capital – der Investment-Sparte der Lehrer-Pensionskasse – 42,75 kanadische Dollar je BCE-Aktie in bar.


Titel der US-Mobilfunkfirma Dobson Communications gewannen 11,79 Prozent auf 12,42 Dollar. Der grösste amerikanische Telekom-Konzern AT&T will Dobson für 2,8 Milliarden Dollar (2,0 Mrd Euro) übernehmen. Dobson hat 1,7 Millionen Kunden und operiert mit einem eigenen Mobilfunknetz in 17 amerikanischen Bundesstaaten, vor allem in ländlichen und Vorstadtgebieten. AT&T gewannen 0,84 Prozent auf 41,85 Dollar.


Die Aktien von Manor Care verloren hingegen 1,82 Prozent auf 64,10 US-Dollar. Der Pflegedienstleister hatte zuvor der Übernahme durch den Finanzinvestor Carlyle Group zugestimmt. Der Kaufpreis belaufe sich auf 6,3 Milliarden Dollar, der Anteil der Aktien am Transaktionsvolumen betrage 4,9 Milliarden Dollar. Anteilseigner von Manor Care sollen 67 Dollar in bar für jede Aktie erhalten.


Apple-Papiere sanken nach dem erfolgreichen Start des iPhone vergangenen Freitag um 0,64 Prozent auf 121,26 Dollar. Auch wenn der Start am Wochenende die Erwartungen übertroffen hatte, waren sich Analysten über die Zahl der tatsächlich verkauften Geräte nicht ganz einig. Die Investment-Firma Piper Jaffray zählte rund eine halbe Million verkaufte iPhones. David Bailey, Analyst von Goldman Sachs, kam sogar auf 700.000 Stück. Er hob seine Absatzprognose für das Kalenderjahr 2008 von 10 auf 12 Millionen iPhones. JP Morgan senkte die Prognose für das Finanzjahr 2008 von 12,2 auf 9,9 Millionen. Apple selbst geht von 10 Millionen verkauften iPhones aus. Erste Käufer klagten zum Teil darüber, dass sie mehr als 30 Stunden auf die Freischaltung ihres neuen Handys warten mussten. (awp/mc/pg)

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