US-Schluss: Fester – Finanzwerte als positiver Taktgeber

Zuvor hatten schlechter als erwartete Daten von Häusermarkt belastet. Unterdessen verdauten Börsianer weiter die Zahlenflut von Unternehmen.


Der Dow Jones ging mit plus 0,89 Prozent bei 7.957,06 Zählern nahe seinem Tageshoch aus dem Handel. Im Verlauf war der US-Leitindex zwischen 7.804 Punkten im frühen Handel und 7.979 Zählern kurz vor Handelsschluss geschwankt. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,99 Prozent auf 851,92 Punkte. An der NASDAQ-Börse endete der Composite-Index mit 0,37 Prozent im Plus bei 1.652,21 Zählern. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,65 Prozent auf 1.344,41 Zähler auf Tageshoch.


Finanzwerte blieben im Fokus der Börsianer, die sich auch für die nach Börsenschluss erwarteten Zahlen von American Express positionierten. Die Aktien des US-Kreditkartenkonzerns gingen mit plus 7,93 Prozent auf 20,97 Dollar an der Dow-Spitze aus dem Handel. Die Bilanz wurde nach der Schlussglocke in einer ersten Reaktion positiv aufgenommen und die Aktien legten im frühen nachbörslichen Geschäft weiter zu. Bereits im Sitzungsverlauf hatten aber einige regionale Banken der USA die Stimmung in dem Sektor gestützt. So kletterte beispielsweise der Gewinn der PNC Financial Services Group aus Pittsburgh mehr als doppelt so stark wie von Analysten erwartet – die Aktie gewann im S&P 500 daraufhin 7,54 Prozent auf 40,93 Dollar. Auch im Dow Jones versammelten sich die Finanzwerte anschliessend an der Spitze.


Tagesverlierer waren hingegen die Anteile an dem angeschlagenen US-Autobauer General Motors (GM), die am Dow-Ende um 4,14 Prozent auf 1,62 Dollar fielen. GM erwägt Presseberichten zufolge Werksstilllegungen im Sommer. Unterdessen will Fiat angeblich Opel von GM übernehmen. Sorgen habe aber auch ein Bericht des «Wall Street Journal» vom Mittwochabend unter Berufung auf GM-Finanzvorstand Ray Young gebracht, demzufolge ein kurzfristig fälliges Milliarden-Darlehen nicht zurückgezahlt werden soll. GM strebe vielmehr eine Umwandlung der Schulden in Eigenkapital (debt-for-equity) oder gerichtlichen Schutz an.


ConocoPhillips legten nach Zahlen zum ersten Quartal um 4,91 Prozent auf 39,93 Dollar zu. Die Ergebnisse seien dank einer unerwartet hohen Produktion des drittgrössten US-Ölkonzerns besser als von Analysten erwartet ausgefallen, begründeten Börsianer den Anstieg. Conoco rechnet im zweiten Quartal mit einem sequenziellen Produktionsrückgang, der allerdings teilweise saisonalen Einflüssen geschuldet sei. Raytheon verteuerten sich um 6,63 Prozent auf 44,04 Dollar. Börsianern zufolge fielen die Ergebnisse besser als von Analysten erwartet aus. Zudem habe der US-Rüstungskonzern seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben.


Technologiewerte wurden in Reaktion auf positiv aufgenommene Zahlen einiger führender Unternehmen favorisiert und knüpften an ihre Kursstärke der Vortage an. Apple-Aktien verteuerten sich um 3,20 Prozent auf 125,40 Dollar, nachdem sich der Computer- und «iPhone»-Hersteller mit steigenden Gewinnen weiter erfolgreich gegen die Rezession stemmt. Dabei habe Apple die Schätzungen der Analysten noch übertroffen und das stütze das Papier, sagten Aktienhändler. Börsianern zufolge trieben positive Reaktionen der Experten die Aktie dann an. Die Papiere von eBay sprangen sogar um 12,30 Prozent auf 16,62 Dollar hoch. Bei dem Online-Marktplatz war der Gewinn zum Jahresauftakt zwar angesichts der Wirtschaftskrise erneut eingebrochen – Analysten hatten aber deutlich schlechtere Zahlen erwartet. (awp/mc/pg/34)

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