US-Schluss: Freundlich – Gute Stimmung und dünner Handel

Auch wegen der schwächeren Vorgaben der anderen Börsen aus Europa hätten aber stärkere Kaufargumente gefehlt. Der überraschend gute Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago habe indes das Abwärtspotenzial begrenzt. Entsprechend hätten sich die Aktienindizes wie auch die Rohstoff- und Anleihenmärkte kaum bewegt. Das Geschäft sei vor dem Jahresende weiterhin sehr dünn geblieben.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann schließlich 0,03 Prozent auf 10.548,14 Punkte. Der weltweit bekannteste Aktienindex steht nur knapp unter seinem Jahreshoch bei 10.580 Zählern und gut 20 Prozent über seinem Vorjahresschluss. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,02 Prozent auf 1.126,42 Zähler. Die Technologiebörse Nasdaq legte etwas deutlicher zu: Der umfassende Composite Index gewann 0,13 Prozent auf 2.291,28 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 schloss mit plus 0,35 Prozent bei 1.878,65 Zählern auf dem höchsten Stand seit September 2008.


Rohstoffwerte erholten sich vom Rückschlag am Vorabend: Alcoa gingen mit plus 1,68 Prozent bei 16,30 Dollar an der Dow-Spitze aus dem Handel. Der stockende Bauxit-Export aus Guinea spielte keine Rolle mehr bei der Kursfindung. Bauxit ist ein wichtiger Grundstoff zur Aluminium-Herstellung. Ölwerte erholten sich auch, wobei Chevron im Dow um 0,57 Prozent auf 77,65 Dollar zulegten. Die Ölpreise reagierten unterdessen kaum auf die in den USA gefallenen Rohöllagerbestände. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Februar verharrte zuletzt etwas unter 79 US-Dollar. Händler sprachen auch hier von einem sehr ruhigen und wenig aussagekräftigem Jahresendgeschäft.


Am Dow-Ende zeichnete sich unterdessen kein klarer Branchentrend ab. Im Pharmasektor sackten Pfizer um 0,32 Prozent auf 18,50 Dollar ab. Der Konzern hat eine Studie des Kandidaten gegen Lungenkrebs Figitumumab abgebrochen, nachdem der primäre Endpunkt – die Verlängerung der Überlebenszeit – wahrscheinlich nicht erreicht werden kann. Tagesverlierer in dem US-Leitindex waren aber Microsoft mit minus 1,31 Prozent auf 30,96 Dollar. Ausser der Diskussion um eine mögliche Sicherheitslücke bei den Internet Information Services (IIS), die von Microsoft als Konfigurationsfehler bezeichnet wurde, gab es keine Nachrichten.


Im Technologiesektor sorgten positive Analystenkommentare für einigen Auftrieb bei Einzelwerten. Analyst Suji De Silva von Kaufman Bros hatte im Halbleitersektor sowohl die Aktien der Marvell Technology Group als auch die vom Grafikchip-Spezialisten Nvidia von «Hold» auf «Buy» hochgestuft. Für Marvell-Aktien setzte er das Kursziel von 20 auf 25 Dollar, da das Unternehmen von einer Verbesserung des PC-Marktes und einer Diversifikation aus dem Kerngeschäft Speicherlösungen heraus profitieren sollte. Das Papier gewann 2,81 Prozent auf 20,83 Dollar. An der Indexspitze gingen unterdessen Nvidia mit einem Plus von 3,61 Prozent auf 18,67 Dollar aus dem Handel.


Auch Apple-Aktien verteuerten sich dank einer Kurszielerhöhung durch Kaufman Bros von 235 auf 253 Dollar und einer Bestätigung der Empfehlung «Buy» um 1,21 Prozent auf 211,64 Dollar. Die Verschärfung des Patentstreits mit Nokia, die gegen Apple eine Klage bei der US-Handelsaufsicht ITC eingereicht haben, belastete kaum. (awp/mc/ps/27)

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