US-Schluss: Gewinne – Quartalsberichte, Verbrauchervertrauen

Zuvor hatte das private Institut S&P/Case-Shiller mitgeteilt, dass die Immobilienpreise in den 20 grössten Ballungsgebieten der USA im November um 18,2 Prozent zum Vorjahr zurückgegangen sind. «Es gab einige Lichtblicke bei den Quartalszahlen, aber sie kommen zusammen mit gesenkten Prognosen, was dem ganzen einen leicht bitteren Beigeschmack gibt», sagte Bruce Zaro, führender technischer Stratege bei Delta Global Advisors in Boston.


Der Dow Jones kletterte um 0,72 Prozent auf 8.174,73 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index arbeitete sich um 1,09 Prozent auf 845,70 Punkte vor. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 1,04 Prozent auf 1.504,90 Zähler vor. Der NASDAQ 100 stieg um 0,83 Prozent auf 1.194,41 Zähler.


Händler verwiesen zudem auf die Hoffnung, dass der neue US-Finanzminister Timothy Geithner schnell handeln wird, um eine Verschlimmerung der Rezession zu verhindern, als stützenden Faktor. In den USA kommt die Berichtssaison immer mehr in Schwung und die Zahl der Bilanzvorlagen steigt.


Zu den Lichtblicken gehörten Unternehmen aus den verschiedensten Branchen. Der zweitgrösste US-Chipbauer Texas Instruments etwa hatte einen geringeren Quartalsgewinn ausgewiesen, der aber unterm Strich weniger stark als befürchtet eingebrochen war. Der Konzern kappt insgesamt zwölf Prozent aller Jobs. Für das laufende Quartal warnte TI vor einem möglichen Verlust. Die Papiere gewannen 3,66 Prozent auf 15,31 US-Dollar hinzu.


Der Stahlhersteller United States Steel zog um 6,89 Prozent auf 31,49 Dollar an, nachdem das Unternehmen einen Gewinnsprung gemeldet hatte. Der kleinere Konkurrent Steel Dynamics sprang gar um 15,04 Prozent auf 11,78 Dollar. Das Unternehmen erwartet, von dem Konjunkturpaket der US-Regierung zu profitieren. Zudem prognostizierte der Konzern, dass die meisten seiner Sparten im laufenden Jahr profitabel sein werden.


Obwohl der Chef von American Express klagte, das Marktumfeld sei so rauh wie seit Jahrzehnten nicht, gehörten die Papiere seines Konzerns zu den grossen Stützen am Markt: Der Kreditkartenkonzern erlitt wegen der Finanzkrise im Schlussquartal 2008 einen scharfen Gewinneinbruch. Die Titel konnten sich um 9,74 Prozent auf 16,68 Dollar vorarbeiten.


Der US-Chemiekonzern DuPont rutschte im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2008 wegen eines Nachfrageeinbruchs wie erwartet in die Verlustzone. Als Grund für den Quartalsverlust nannte DuPont den globalen Einbruch von Autoverkäufen und auf dem Bausektor sowie im Konsum. Die Papiere legten leicht um 0,39 Prozent auf 23,27 US-Dollar. Der ums Überleben kämpfende Autobauer General Motors (GM) sorgte einmal mehr für Aufsehen: Er streicht weitere rund 2.000 Stellen und plant zusätzliche befristete Werksschliessungen. Die Titel gaben um 0,89 Prozent auf 3,35 Dollar nach.


Der weltgrösste Biotechnologiekonzern Amgen enttäuschte hingegen mit seinem Blick in das laufenden Jahr die Erwartungen des Marktes. Die Aktien gaben 2,43 Prozent auf 53,09 Dollar nach. Schlecht kamen auch die jüngsten Neuigkeiten des Telekomkonzerns Verizon Communications bei den Anlegern an. Er steigerte zwar Umsatz und Gewinn im abgelaufenen Quartal und entsprach den Erwartungen der Analysten. Der Markt reagierte verschnupft auf die Wachstumszaheln im Mobilfunksegment, die hinter den Erwartungen zurückblieben. Die Papiere büssten 3,32 Prozent auf 29,96 Dollar ein.


Ein deutlicher Verlust bei der Fluggesellschaft Delta Air Lines schickte die Aktien der Airline und ihrer Konkurrenten auf Talfahrt. Delta gaben 20,14 Prozent auf 7,93 Dollar nach, Continental Airlines sackten um 14,18 Prozent auf 14,40 Dollar ab und UAL, der Mutterkonzern von United Airlines, gab um 8,91 Prozent auf 11,04 Dollar nach.


Ölaktien wie das Schwergewicht ExxonMobil oder Chevron und ConocoPhillips konnten sich dem deutlichen Preisrückgang beim Öl entziehen. Die Papiere legten zwischen 0,41 und 1,12 Prozent zu. Trostlose Konjunkturdaten vom Ölkonsumenten Nummer Eins, den USA, drückten den Ölpreis um bis zu neun Prozent. (awp/mc/ps/01)

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