US-Schluss: Gut behauptet nach Zinsentscheid

Dieses Thema beherrsche die geldpolitischen Bedenken, hiess es in der am Mittwoch in Washington veröffentlichten Erklärung der Federal Reserve. «Ich denke, die Märkte können sich auch ohne eine Zinssenkung positiv entwickeln», sagte Steven Goldman, oberster Marktstratege bei Weeden & Co. So lange die Wirtschaft wachse, dürften die Zinsen unverändert bleiben.


Der Leitindex Dow Jones Industrial, der zunächst mit heftigen Schwankungen auf den Zinsentscheid reagiert hatte, baute seine Gewinne aus. Er schloss mit plus 0,40 Prozent bei 13.362,87 Zählern und damit knapp unter seinem Tageshoch. Dies bedeutete einen neuen Rekordstand. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,32 Prozent auf 1.512,58 Punkte. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,18 Prozent auf 2.576,34 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 kletterte um 0,31 Prozent auf 1.905,65 Punkte.


Für das Papier von International Business Machines (IBM) ging es nach einer positiven Studie um 1,06 Prozent auf 104,38 Dollar hoch – der Kurs erreichte damit den höchsten Stand seit März 2002. Goldman Sachs hat das Papier des Computerkonzerns mit Verweis auf die gewinnsteigernde Wirkung eines beschleunigten Aktienrückkauf-Programms von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft.


Alltel stiegen um 2,09 Prozent auf 66,56 Dollar. Händler verwiesen auf Übernahmespekulationen. Laut «Wall Street Journal» prüfen drei Private-Equity-Investoren einen möglichen Einstieg bei dem lokalen Mobilfunkanbieter aus den USA.


Die Aktie von Walt Disney verlor indes 1,18 Prozent auf 36,12 Dollar – am Vortag hatte das Papier den höchsten Stand seit November 2000 erreicht. Der US-Medienkonzern steigerte im zweiten Geschäftsquartal den Gewinn überraschend und erfüllte die Umsatzerwartungen. Prudential erhöhte das Kursziel von 38 auf 40 Dollar und rät weiter zum «Overweight». Händler verwiesen auf Gewinnmitnahmen.


Das Papier der News Corporation gab nach Zahlen 1,65 Prozent auf 23,26 Dollar ab. Der australische Medienkonzern, der mit der angepeilten Übernahme des US-Konkurrenten Dow Jones zunächst gesc heitert ist, hat sein Ergebnis im dritten Quartal im Rahmen der Erwartungen gesteigert. Die Dow-Jones-Aktie verlor 5,09 Prozent auf 52,20 Dollar. Nach Einschätzung des UBS-Analysten Brian Shipman könnte das Papier bei einem Scheitern der Übernahme bis auf Kurse um 35 Dollar zurückfallen. Er sieht eine 40-prozentige Erfolgswahrscheinlichkeit für die News Corporation. Lehman Brothers sieht die Chancen für ein Scheitern der Übernahme bei 80 Prozent.


Im NASDAQ 100 waren Cisco Systems mit minus 6,52 Prozent auf 26,51 Dollar klares Schlusslicht.Der weltgrösste Netzwerkausrüster steigerte seinen Gewinn im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2006/2007 kräftig. Laut Händlern lagen die Zahlen etwas über den Durchschnittsschätzungen – die Marge habe aber wohl etwas enttäuscht. Zudem herrschten Sorgen um die Umsatzentwicklung in den USA.


Electronic Arts verbilligten sich nach der Bilanzvorlage um 4,33 Prozent auf 50,65 Dollar. Der Entwickler von Computer- und Videospielen verzeichnete einen Umsatzrückgang, und auch der Ausblick für 2008 enttäuschte.


Die Aktie der Dendreon Corporation brach um 64,32 Prozent auf 6,33 US-Dollar ein. Nach Aussagen des Biotech-Unternehmens hat die US Gesundheitsbehörde FDA mehr Informationen über das Prostatakrebs-Medikament «Provenge» verlangt. Die Entscheidung für die Zulassung, die ursprünglich für den 15. Mai vorgesehen war, wird sich daher verschieben.

(awp/mc/hfu)

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