US-Schluss: Gut behauptet – Zinssenkungsfantasie

Nach Anfangsverlusten aufgrund schwacher Auftragseingangsdaten für langlebige Güter war der Markt dank positiv aufgenommener Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke ins Plus gedreht. Der oberste Währungshüter hatte in einer Rede vor dem Repräsentantenhaus weitere Zinssenkungen signalisiert. Zudem hatten positiv aufgenommene Nachrichten zu den Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac die Stimmung beflügelt Im weiteren Verlauf waren die Kursgewinne aber wieder abgebröckelt.


Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann letztlich 0,07 Prozent auf 12.694,28 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index schloss 0,09 Prozent niedriger bei 1.380,02 Punkten. Der NASDAQ Composite stieg um 0,48 Prozent auf 1.799,94 Punkte. Für den NASDAQ 100 ging es um 0,37 Prozent auf 2.353,78 Zähler nach oben.


Fannie Mae gingen nach der Bilanzvorlage und anderen Nachrichten auf Berg- und Talfahrt und schlossen letztlich 1,11 Prozent höher bei 27,27 Dollar. Aktien von Freddie Mac verloren 0,48 Prozent auf 25,09 Dollar. Der angeschlagene Hypothekenfinanzierer Fannie Mae war im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Kreditkrise in den USA deutlicher als erwartet in die roten Zahlen gerutscht. Doch Nachrichten, dass die Regulierungsbehörden die Restriktionen für Hypothekenkäufe beider Unternehmen aufheben wollen, halfen der Kursentwicklung.


BEA Systems legten um 1,38 Prozent auf 19,08 US-Dollar zu. Die milliardenschwere Übernahme des US-Softwarekonzerns durch den Konkurrenten Oracle hat in den USA weitere Hürden überwunden. Das US-Justizministerium und die Wettbewerbsbehörde FTC hätten der Transaktion zugestimmt, teilte Oracle mit. Zustimmen müssen noch die Aktionäre von BEA und europäische Behörden. Mitte Januar hatte die BEA-Führung der Übernahme durch Oracle für 8,5 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Oracle verloren 0,10 Prozent auf 19,19 Dollar.


Für Google ging es um 1,80 Prozent auf 472,55 Dollar nach oben. Ein Analyst der Bank of America Securities hatte die Aktie des Suchmaschinenbetreibers trotz der jüngsten, deutlichen Kursverluste mit «Buy» bestätigt. Er senkte zwar sein Kursziel von 775 auf 700 Dollar – damit lag es aber immer noch deutlich über dem aktuellen Kursniveau. Gleiches galt für das von 710 auf 580 Dollar gesenkte Ziel von Merrill Lynch.


Autodesk-Titel stürzten indes nach Zahlen um 15,86 Prozent auf 33,01 Dollar ab. Der Spezialsoftware-Anbieter hatte im vierten Quartal mit seinem Gewinn die Markterwartungen verfehlt und den Ausblick für das erste Quartal sowie das Geschäftsjahr 2009 nach unten revidiert. Mehrere Analysten senkten Einstufung und Kursziel für die Aktie.


Nortel Networks verloren 13,28 Prozent auf 9,93 Dollar und fielen damit auf den niedrigsten Stand seit November 2002. Der Telekomausrüster hatte im Schlussquartal 2007 den Verlust im Jahresvergleich ausgeweitet und will weitere 2.100 Stellen streichen. Für 2008 erwartet er ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Von den Analysten der Banc of America Securities hiess es zu den Zahlen, die operative Marge habe mit 7,6 Prozent unter ihren Schätzungen gelegen. Das zeige, dass die Erholung bei dem Unternehmen länger dauern könnte als ursprünglich angenommen. RBC stufte die Aktie von «Sector Perform» auf «Underperform» ab. (awp/mc/ps)

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