US-Schluss: Gute Konjunkturdaten lösen Jubelstimmung aus

 In China zeigten sich die Einkaufsmanager ebenfalls zuversichtlich und die australische Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal so stark wie seit drei Jahren nicht mehr. Zudem hatten Börsianer bereits im europäischen Handel von grösseren Umschichtungen aus Anleihen in Aktien gesprochen, nachdem die Renditen der Staatspapiere zuletzt nochmal auf neue historischen Tiefstände gefallen sind. Allerdings seien die Handelsvolumen am Aktienmarkt recht gering gewesen, relativierten Marktbeobachter die deutlichen Kursgewinne an der Wall Street. Dadurch seien die Aufschläge übertrieben hoch ausgefallen. Gleichwohl hätten die guten Daten erst einmal Sorgen in den Hintergrund gerückt, wonach die USA erneut in eine Rezession abgleiten könnten.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) schnellte um 2,54% auf 10’269,47 Punkte hoch, nachdem er am Vorabend noch kaum verändert geschlossen hatte. Alle Indexwerte notierten an diesem Mittwoch im Plus. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 2,95% auf 1’080,29 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index um 2,97% auf 2’176,84 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 2,98% auf 1’820,05 Punkte zu.


Besonders gefragt waren im Dow die Aktien von Industrieunternehmen, die in der Regel deutlich auf Konjunkturnachrichten reagieren. So verbuchten die Papiere des Baumaschinen-Herstellers Caterpillar ein sattes Plus von 4,60% auf 68,16 USD. Das Unternehmen will zudem in den nächsten zwei Jahren 180 Mio USD in seine Fabrik in Brasilien investieren. Auch die Aktien des Mischkonzerns General Electric (GE) schlossen deutlich in der Gewinnzone. Sie verteuerten sich um 3,66% auf 15,01 USD.


Finanzwerte zählten ebenfalls zu den Favoriten. Bank of America etwa legten um 6,11% und American Express um 3,01% zu. Titel von JPMorgan verteuerten sich um 3,71% auf 37,71 USD. Das Bankhaus plant Zukäufe im deutschen Wertpapierdienstleistungsgeschäft. JPMorgan wolle das für deutsche Anleger verwahrte Volumen von derzeit 250 Mrd EUR verdoppeln, sagte Vorstandsmitglied Oliver Berger der «Börsen-Zeitung». Mit wachsendem Verwahrvolumen würde die Bank den Abstand zum Wettbewerber BNY Mellon verringern.


Ausserhalb des Dow verteuerten sich die Papiere von Burger King um 14,65% auf 18,86 USD. Die zweitgrösste Hamburger-Kette könnte laut «Wall Street Journal» wieder an Finanzinvestoren verkauft werden. Der Fast-Food-Anbieter habe in den vergangenen Wochen mit Interessenten gesprochen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Titel des Wettbewerbers McDonald’s rückten um 2,03% auf 74,54 USD vor. Ford-Titel verbesserten sich um 2,83% auf 11,61 USD. Der Autobauer konnte auch im August seinen Marktanteil in den USA steigern.


Unter den Technologiewerten stiegen die Papiere von Apple um 2,86% auf 250,33 USD. Das Unternehmen will tiefer ins Videogeschäft vorstossen und geht ferner mit einer rund erneuerten Palette seiner iPod-Player ins Weihnachtsgeschäft. Die grösste Veränderung gibt es beim «Brot-und-Butter»-Modell iPod nano, das einen berührungsempfindlichen Bildschirm bekommt und mit seinem schwarzen Rahmen künftig wie eine quadratische Mini-Version des Tablet-Computers iPad aussieht.


Titel von Amazon.com kletterten um 6,11% auf 132,46 USD. Nach Informationen des «Wall Street Journal» will nun auch der weltgrösste Online-Händler beim Kampf um die Vormachtstellung im Internet-TV mitmischen. Amazon stehe in Verhandlungen mit mehreren Medienkonzernen, um Fernsehshows, Filme und Serien online auf Sendung bringen zu können, hiess es. (awp/mc/ss/31)

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