US-Schluss: Kursgewinne – Dow Jones wieder auf Rekordstand

Nachrichten zu bevorstehenden Übernahmen und gute Geschäftszahlen von General Electric (GE) sorgten nach Einschätzung von Marktteilnehmern für positive Stimmung und wogen gemischt ausgefallene Konjunkturdaten auf. Die Einzelhandelsumsätze waren im Juni unerwartet gesunken. Der Index für das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan war im Juli hingegen überraschend stark gestiegen.


Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss auf einem neuen Höchststand und gewann 0,33 Prozent auf 13.907,25 Zähler. Im Wochenvergleich hatte er rund 2,17 Prozent zugelegt. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,31 Prozent auf 1.552,49 Punkte, nachdem er am Vortag bei seinem bisherigen Rekord von 1547,70 geschlossen hatte. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,37 Prozent auf 2.707,00 Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche hatte er rund 1,5 Prozent gewonnen. Der Auswahlindex NASDAQ-100-Index legte 0,66 Prozent auf 2.032,16 Zähler zu.


Erleichterung über unerwartet gut ausgefallene Umsätze einiger Einzelhändler und die Übernahme des kanadischen Aluminiumkonzerns Alcan hatten den Leitindex Dow Jones und den breit gefassten Standard & Poor’s 500 bereits am Vortag auf neue Rekordstände gehoben. Der Dow hatte am Donnerstag um 283,86 Punkte oder 2,09 Prozent auf 13.861,73 Punkte zugelegt. Das war prozentual der höchste Kurssprung eines Tages seit Oktober 2003 und der kräftigste Punktanstieg innerhalb eines Tagesverlaufs seit Oktober 2002. Käufe von Investoren und Hedge-Fonds, die vorher auf fallende Kurse gesetzt hatten, trugen nach Darstellung von Marktbeobachtern ebenfalls erheblich zu dem scharfen Kursanstieg am Donnerstag bei.


Die Aktien von General Electric (GE) legten nach Zahlen 1,28 Prozent auf 39,50 Dollar zu. Der Mischkonzern steigerte im zweiten Quartal dank der guten Entwicklung im Infrastrukturgeschäft und bei Finanzdienstleistungen Umsatz und Gewinn erwartungsgemäss. Zugleich werde das laufende Aktienrückkaufprogramm auf 14 Milliarden Dollar in diesem Jahr ausgedehnt, teilte der Konzern mit.


Aktien von Alcoa gewannen an der Spitze des Dow Jones 4,55 auf 47,35 Dollar. Der Aluminiumkonzern hat seine Übernahmeofferte für den kanadischen Konkurrenten Alcan zurückgezogen. Alcoa-Chef Alain Belda begründete den Rückzug mit dem konkurrierenden Rio-Tinto-Angebot . Auf diesem Preisniveau habe man attraktivere Optionen, um den Aktionären zusätzliche Werte zu liefern. Alcoa gilt an der Wall Street inzwischen selbst als potenzieller Übernahmekandidat.


Papiere der Bank of America verloren 0,06 Prozent auf 49,50 Dollar. Das oberste Gericht der Niederlande gestattete der niederländischen Bank ABN Amro am Freitag den Verkauf der US-Tochterbank LaSalle an die Bank of America auch ohne Zustimmung der Aktionäre.


Aktien von Energizer stiegen um 0,88 Prozent auf 107,67 Dollar. Der Batteriehersteller hatte angekün digt, den Hersteller von Pflegeprodukten Playtex für etwa 1,9 Milliarden Dollar zu kaufen. Playtex-Aktien sprangen um 15,79 Prozent auf 17,97 Dollar hoch.


Auch Analystenkommentare sorgten bei einzelnen Werten für Bewegung: Aktien von von Caterpillar profitierten von der positiven Einschätzung eines Citigroup-Analysten für die gesamte Branche. Die Werte stiegen 1,24 Prozent auf 85,13 Dollar.


JP Morgan hob die Aktien von Carnival und Royal Caribbean Cruises von «Neutral» auf «Overweight». Schlechte Nachrichten wie höhere Treibstoffkosten und die niedrigen Preise auf dem karibischen Markt seien schon in die Kurse einkalkuliert, hiess es in einer Studie. Die Aktien von Royal Carribean legten um 1,96 Prozent auf 41,18 Dollar zu, Carnival-Titel stiegen um 1,86 Prozent auf 47,73 Dollar.


Alcan gab 0,96 Prozent auf 97,50 Dollar ab, nachdem bekannt geworden war, dass die Analysten von Moody’s eine mögliche Herabstufung prüfen. Aktien von RadioShack verloren nach einem negativen Analystenkommentar 6,45 Prozent auf 30,75 Dollar.


An der NASDAQ legten Aktien von Amgen 1,75 Prozent auf 56,93 Dollar zu. Der weltgrösste Biotech-Pharmakonzern will weitere eigene Aktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar (3,6 Mrd Euro) zurückkaufen. Amgen hat im Rahmen seines vorherigen Rückkaufprogramms noch 1,5 Milliarden Dollar offen. (awp/mc/ab)

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