US-Schluss: Leichter – Arbeitsmarktdaten schicken Indizes abwärts

Auch die Ankündigung der US-Notenbank Fed, zur Liquiditätssicherung den Umfang der Refinanzierungsgeschäfte für Geschäftsbanken zu erhöhen, sorgte nicht für Entspannung. Im späten Handel veröffentlichte Daten zu den Verbraucherkrediten halfen jedoch, einen kleinen Teil der Verluste wieder wettzumachen. Ein Händler verwies auch auf charttechnische Gründe für die leichte Erholung.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) rutschte um 1,22 Prozent auf 11.893,69 Punkte ab und damit auf den tiefsten Stand seit Ende Januar. Im Wochenvergleich büsste der US-Leitindex damit rund 370 Punkte oder drei Prozent ein. Der marktbreite S&P-500-Index sackte um 0,84 Prozent auf 1.293,37 Zähler ab. Der NASDAQ Composite fiel um 0,36 Prozent auf 2.212,49 Punkte. Der NASDAQ 100 gab 0,29 Prozent auf 1.707,50 Zähler ab.


«Der grundlegende Trend der Arbeitsmarktdaten ist fürchterlich und es steht uns noch Schlimmeres bevor», sagte Ian Shepherdson, Chefökonom von High Frequency Economics. Nach Ansicht von Marktstratege Craig Peckham von Jefferies & Co sind zudem die Investoren besorgt über die offensichtlich uneffektiven Massnahmen der Fed. Alcoa büssten am Dow-Ende 4,61 Prozent auf 36,60 Dollar ein. Die Analysten von Friedman, Billings, Ramsey hatten die Titel des Aluminiumkonzerns von «Outperform» auf «Market Perform» abgestuft. Die Wahrscheinlichkeit sei gestiegen, dass Metallhersteller nicht in der Lage seien, die Nachfrage zu bedienen, so die Experten.


Auch für Boeing ging es steil nach unten – die Titel verloren 3,66 Prozent auf 76,60 Dollar. Der US-Flugzeugbauer überprüft den Zeitplan für seinen neuen Langstreckenjet 787 Dreamliner. Mit Ergebnissen sei nicht vor April zu rechnen. Im vergangenen Jahr war es bei der Entwicklung des neuen Flugzeugs bereits zu Verzögerungen gekommen. Die Auslieferung der ersten Maschinen wurde auf Anfang 2009 verschoben. Auch ein Analyst von Goldman Sachs äusserte sich skeptisch zur Zeitplanung des Flugzeugbauers.


Unterdessen hielten sich Microsoft mit plus 1,12 Prozent auf 27,88 Dollar unter den stärksten Werten. Presseberichten zufolge will der Softwarekonzern zum einen europaweit die Preise für seine Videospielkonsole Xbox 360 senken. Zudem soll die Xbox schon bald mit einem Blu-ray-Laufwerk ausgestattet werden. Das berichten die «Financial Times» sowie die «Financial Times Deutschland» in ihren Online-Ausgaben.


In der zweiten Reihe ging es für Rockwood um 6,22 Prozent auf 31,57 Dollar hoch. Der deutsche Spezialchemiekonzern ALTANA will das US-Unternehmen einem Bericht des «manager-magazin» zufolge für vier Milliarden Euro übernehmen. ALTANA bestätigte das konkrete Interesse an Rockwood unterdessen nicht. «Zu einzelnen Firmen äussern wir uns nicht», sagte ein Sprecher des Unternehmens. Er betonte jedoch, dass das Geschäftsmodell von ALTANA auch auf externem Wachstum basiere und das Unternehmen den Markt stets systematisch mit Blick auf geeignete Übernahmeziele analysiere. (awp/mc/ps)

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