US-Schluss: Schwach – Obama-Statement zur Konjunktur enttäuscht

Allerdings habe der Präsident mit seiner Ankündigung nicht die Sorgen der Anleger gemildert, dass die Vereinigten Staaten erneut in eine Rezession abgleiten können, sagten Händler. Der Präsident habe nicht konkret genug dargelegt, wie er die Konjunktur stützen wolle. Andere Marktteilnehmer betonten, dass sich die Anleger vor der Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten wie dem grossen Arbeitsmarktbericht am Freitag zurückgehalten hätten. Mit Blick auf die Einzelwerte hätten Übernahmepläne auch weiter im Fokus des Interesses gestanden.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) sackte um 1,39% auf 10’009,73 Punkten ab und stoppte damit nur knapp über der Marke von 10’000 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,47% auf 1’048,92 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq büsste der Composite-Index 1,56% auf 2’119,97 Punkte ein. Der Nasdaq-100-Index verbuchte einen Abschlag von 1,09% auf 1’772,07 Punkte.


Aktien von Intel sanken als einer der schwächsten Werte im DJIA um 2,23% auf 17,96 USD. Der deutsche Chiphersteller Infineon verkauft seine Handysparte für 1,4 Mrd USD wie erwartet an den Technologiekonzern. Schon seit Monaten war über den Verkauf spekuliert worden, Intel galt als möglicher Käufer. Die mittlerweile profitable Handysparte machte 2009 immerhin ein Drittel des Jahresumsatzes von Infineon aus. Dessen Titel büssten in Frankfurt 3,69% ein.


Finanzwerte wurden angesichts der trüben Konjunkturaussichten ebenfalls gemieden. So fielen Bank of America um 2,53% auf 12,32 USD und American Express um 2,49% auf 39,89 USD. Verluste hinnehmen musste auch der berühmte Investor Warren Buffet, der an diesem Montag 80 Jahre alt wurde. Aktien seiner Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway fielen um 1,12% auf 77,90 USD. Die wegen ihres guten Riechers «Orakel von Omaha» genannte Investmentlegende wird diesen Kursrückgang jedoch leicht verschmerzen können: Buffetts Vermögen wird auf rund 47 Milliarden USD geschätzt. Nur der mexikanische Telekom-Tycoon Carlos Slim und Microsoft-Mitgründer Bill Gates haben nach der Forbes-Liste der Superreichen noch mehr Geld auf der hohen Kante.


Hewlett-Packard-Papiere waren der einzige Gewinner im Dow-Jones-Index – der Kurs stieg um 1,47% auf 38,56 USD. Der weltgrösste Computerbauer kauft für bis zu 10 Mrd USD eigene Aktien zurück. In der Vorwoche bereits hatte der Konzern wegen des Wettbietens mit Dell um den bislang nahezu unbekannten Speicherspezialisten 3Par für Gesprächsstoff gesorgt.


Die Anteilsscheine von Genzyme gewannen 3,39% auf 69,91 USD. Das Biotechnologie-Unternehmen bekräftigte seine Ablehnung der Übernahmeofferte von Sanofi-Aventis. Papiere des französischen Pharmakonzerns legten in Paris um 0,66% zu.


Der Mischkonzern 3M baut sein Geschäft mit der Sicherheitstechnik aus. Zum Gesamtpreis von 943 Mio USD übernimmt das Unternehmen die US-amerikanische Cogent, einen Spezialisten für biometrische Scanner. Das Cogent-Management willigte in die Übernahme ein, nun sind die Aktionäre am Zug. Ihnen bietet 3M 10,50 USD je Aktie. Das ist ein relativ geringer Aufschlag zum Schlusskurs vom Freitag bei 8,91 USD. Aktien von Cogent sprangen um 24,40% auf zuletzt 11,09 USD deutlich über den Angebotspreis, während 3M-Titel 1,67% an Wert einbüssten und bei 79,65 USD schlossen. (awp/mc/ps/26)

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