US-Schluss: Schwach – Unternehmenszahlen und Konjunkturdaten

Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe war entgegen den Erwartungen von Experten gestiegen. Der Leitindex Dow Jones (DJIA) gab einen grossen Teil seiner Gewinne der Vortage wieder ab und verlor 1,93 Prozent auf 11.431,43 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 1,79 Prozent auf 1.266,07 Zähler. An der NASDAQ büsste der Composite-Index 0,95 Prozent auf 2.355,73 Punkte ein. Der NASDAQ 100 verlor 0,80 Prozent auf 1.880,09 Punkte.


Die mit Enttäuschung aufgenommen Zahlen der American International Group (AIG) zogen auch andere Finanztitel mit nach unten. Der Versicherungskonzern hatte am Mittwoch nach Börsenschluss von einem neuerlichen Milliardenverlust im zweiten Quartal berichtet und die Markterwartungen verfehlt. Der Konzern erlitt mit dem Minus von 5,4 Milliarden Dollar (3,5 Mrd Euro) den dritten hohen Verlust in Folge und musste neue milliardenschwere Abschreibungen vornehmen. Analysten äusserten sich kritisch. Sie gehen davon aus, dass der Versicherer noch weitere Verluste vor sich hat. «AIG hätte keine schlimmeren Zahlen vorlegen können», schrieb Analyst Bijan Moazami von Friedman Billings Ramsey in einem Kommentar. Die Aktien rutschten um 18,05 Prozent auf 23,84 Dollar ab. Auch die Aktien von grossen Investmentbanken und Bondversicherern litten.


Die Aktien der Citigroup verloren 6,24 Prozent auf 18,47 Dollar. Nach milliardenschweren Abschreibungen im Zuge der Finanzkrise muss die US-Grossbank nun auch noch von privaten und institutionellen Anlegern spezielle Anleihen im Volumen bis zu rund 20 Milliarden Dollar (13 Mrd Euro) zurückkaufen, entschieden US-Justiz und die Börsenaufsicht SEC. Analysten kritisierten die Entscheidung. Indem die Branche weitere attackiert werde, würden innovative Geschäftsmodelle an andere grosse Finanzplätze wie London und Tokio verschoben.


Uneinheitlich zeigten sich unterdessen die Titel von Einzelhändlern. Wal-Mart rutschten nach enttäuschenden Juli-Umsätzen 6,25 Prozent auf 56,96 Dollar ab. Costco Wholesale gewannen dagegen nach einem Umsatzanstieg von 10 Prozent gegen den schwachen Trend 0,15 Prozent auf 65,82 Dollar. Noch besser entwickelten sich die Titel von J.C. Penney, die 6,11 Prozent auf 33,53 Dollar gewannen. Der Einzelhändler hatte zwar einen grösseren Umsatzeinbruch erlitten als erwartet, aber seine Gewinnprognose für das zweite Quartal auf 0,50 bis 0,52 Dollar angehoben.


Aktien von Freddie Mac verloren erneut 9,24 Prozent auf 5,89 Dollar. Mehrere Analysten revidierten nach den enttäuschenden Quartalszahlen des Hypothekenfinanziers ihre Kursziele. Analyst Paul Miller von Friedman, Billings, Ramsey & Co. Analyst Paul Miller rechnet mit höheren Verlusten. Auch Aktien des Schwesternunternehmens Fannie Mae gerieten erneut unter Druck und sackten 14,22 Prozent auf 9,95 Dollar ab. Der Hypothekenfinanzierer wird am Freitag seinen Quartalsbericht vorlegen. Analysten rechnen erneut mit roten Zahlen.


Titel von Sprint Nextel zogen im Handelsverlauf an und stiegen um 6,13 Prozent auf 7,79 Dollar. Börsianer verwiesen auf Medienberichte, wonach das Telekomunternehmen seine am Vortag angekündigte Kapitalerhöhung abgesagt hat. (awp/mc/gh/01)

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