US-Schluss: Sehr fest – Staatshilfen trösten über Konjunkturdaten

Die Verbraucherstimmung war im Dezember auf ein Rekordtief gesunken. «Wir sehen eine nette kleine Jahresendrally. Anscheinend warten alle nur darauf, dass das Jahr vorbei ist», sagte ein Händler. Trotz der dünnen Handelsvolumina seien die Märkte aber bemerkenswert stabil, fügte ein weiterer hinzu.


Der Leitindex Dow Jones gewann 2,17 Prozent auf 8.668,39 Zähler. Seit Jahresbeginn hat der Index bislang rund 35 Prozent abgegeben. Der marktbreite S&P-500-Index legte 2,44 Prozent auf 890,63 Punkte zu. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 2,67 Prozent auf 1.550,7 Punkte. Der NASDAQ 100 kletterte 2,40 Prozent auf 1.201,34 Zähler.


Nach den neuen Milliardenhilfen der US-Regierung für General Motors (GM) und dessen ehemaliger Finanztochter GMAC legten Autowerte deutlich zu. Der Staat kauft für 5 Milliarden US-Dollar Anteile an GMAC und billigt GM zugleich einen Kredit in Höhe von 1 Milliarde Dollar zu. Börsianer begrüssten die Aktion: «Damit wird versucht den wirtschaftlichen Schiffbruch zu verhindern», sagte ein Händler. «Die Investoren treten einen Schritt zurück und stellen fest, dass damit Autokäufer in der Lage sind, ihre Autos zu finanzieren und Liquidität in den Markt zu geben.» Aktien von GM legten 5,56 Prozent auf 3,80 US-Dollar zu. Ford Motor gewannen 3,15 Prozent auf 2,29 Dollar.


Der US-Chemiekonzern Dow Chemical müht sich nach dem Platzen des Kuwait-Geschäfts um die Finanzierung der Übernahme des Konkurrenten Rohm&Haas. Dow Chemical könnte einen 13 Milliarden Dollar schweren Brückenkredit in Anspruch nehmen, schreibt die «Financial Times» (FT/Dienstagausgabe) unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Dies würde die Übernahme aber unterm Strich verteuern. Gleichzeitig könnte der Konzern auch versuchen, den Kaufpreis zu drücken, da der Wert von Rohm&Haas inzwischen gefallen sei, hiess es. Aktien von Rohm&Haas sprangen 11,92 Prozent auf 59,70 Dollar. Aktien von Dow Chemical stiegen um 1,50 Prozent auf 15,55 Dollar. Am Markt war die Rede von möglichen Ausgleichszahlungen von Kuwait für das geplatzte Geschäft.


Aktien des Einzelhandels litten unter den negativen Daten zur Stimmung der Verbraucher in den USA: Der vom Conference Board ermittelte Index war auf 38,0 Punkte eingebrochen. Volkswirte hatten indes mit einem leichten Anstieg der Kennzahl auf 45,0 Punkte gerechnet. Home Depot verloren 1,07 Prozent auf 23,11 Dollar. Titel des weltgrössten Einzelhändlers Wal-Mart Stores gaben 0,11 Prozent auf 55,05 Dollar ab.


Aktien von Apple drehten nach neuen Gerüchten über die Gesundheit von Steve Jobs in Minus und verloren schliesslich 0,37 Prozent auf 86,29 Dollar. Auf dem Blog «Gizmodo.com» wurde spekuliert, dass der wahre Grund hinter der Absage für die Messe MacWorld die Gesundheit von Steve Jobs sei. In den vergangenen Monaten war bereits häufiger über den Gesundheitszustand von Jobs spekuliert worden. Im Oktober hatte eine Falschmeldung über eine angeblich schwere Herzerkrankung des Apple-Chefs die Aktie auf Achterbahnfahrt geschickt.


Amazon.com legten nach einem positiven Analystenkommentar 2,75 Prozent auf 50,76 Dollar zu. Ein Analyst von Piper Jaffray rechnet damit, dass der Online-Händler nach dem starken Weihnachtsgeschäft die Erwartungen bei den Umsätzen für das vierte Quartal treffen wird. (awp/mc/pg/31)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert