US-Schluss: Sehr schwach – Citigroup und Merrill belasten

Der Leitindex Dow Jones verlor 2,17 Prozent auf 12.501,11 Zähler und schloss auf dem niedrigsten Stand seit April 2007. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 2,49 Prozent auf 1.380,96 Punkte nach. Der NASDAQ Composite büsste 2,45 Prozent auf 2.417,59 Zähler ein. Der NASDAQ 100 fiel um 2,82 Prozent auf 1.894,09 Punkte.


Die Aktie der Citigroup büsste nach Zahlen 7,30 Prozent auf 26,94 US-Dollar ein. Die Kreditkrise hat den grössten US-Finanzkonzern nach Rekordabschreibungen von 18,1 Milliarden Dollar so tief wie nie zuvor in die roten Zahlen gestürzt. Über weitere Grossaktionäre und Anleihen verschafft sich die problembeladene Bank erneut dringend benötigte Kapitalspritzen von 14,5 Milliarden Dollar (9,8 Mrd Euro). Citigroup streicht zudem entgegen allen bisherigen Beteuerungen die Dividende um mehr als 40 Prozent zusammen. Unter dem Strich stand im vierten Quartal 2007 ein Rekordverlust von 9,83 Milliarden (6,6 Mrd Euro). Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch einen Gewinn von 5,1 Milliarden Dollar verbucht.


Für Titel der ebenfalls krisenbelasteten US-Investmentbank Merrill Lynch ging es um 5,29 Prozent auf 53,01 Dollar nach unten. Merrill verschafft sich eine dringend benötigte Kapitalspritze von 6,6 Milliarden Dollar durch den Einstieg dreier weiterer Grossaktionäre. Das Geld kommt von Banken und Finanzinvestoren aus Südkorea, Japan und Kuwait.


Auch die anderen Bankentitel verzeichneten Verluste. Die Aktie von JP Morgan verlor 5,29 Prozent auf 39,17. Hier belastete auch eine Abstufung der Deutschen Bank. JP Morgan dürfte indes nach Einschätzung von Analysten die weltweite Kreditkrise auch im vierten Quartal glimpflich überstanden haben. Die Bank will ihre Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr am Mittwoch vorlegen. Lehman Brothers verloren 5,90 Prozent auf 55,71 Dollar, und Goldman Sachs büssten 4,15 Prozent auf 193,23 Dollar ein.


Fluggesellschaften konnten indes gegen den Trend zulegen. Delta Air Lines verhandelt einem Pressebericht zufolge sowohl mit United als auch mit Northwest Airlines über eine Fusion. Delta-Chef Richard Anderson sei am Freitag vom Verwaltungsrat ermächtigt worden, zeitgleiche Fusionsgespräche mit beiden Konkurrenten aufzunehmen, berichtet das «Wall Street Journal» (WSJ/Dienstag) unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen. Ein Delta-Sprecher wollte dem Blatt gegenüber nicht Stellung nehmen. Delta gewannen 4,44 Prozent auf 15,98 Dollar. Für UAL ging es um 5,21 Prozent auf 34,57 Dollar hoch, Northwest gewannen 8,56 Prozent auf 17,38 Dollar.


Der Rüstungskonzern und Schiffsbauer Northrop Grumman bündelt sein Marine-Werften-Geschäft, was die Aktie um 1,99 Prozent auf 81,10 Dollar steigen liess. Die beiden Geschäftseinheiten Newport News und Ship Systems würden in eine Einheit zusammengeführt, hatte die Gesellschaft mitgeteilt. Mit dem Umbau will der nach eigenen Angaben weltgrösste Hersteller von Kriegsschiffen Synergien heben und stärker auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen.


Die US-Tochter Genentech des schweizerischen Pharmakonzerns Roche hatte im vierten Quartal mehr verdient als Experten erwartet hatten. Insgesamt kletterte der Gewinn von 659 auf 737 Millionen Dollar. Die Aktie verlor mit 1,44 Prozent auf 69,62 Dollar weniger deutlich als der Markt.


Von einer negativen Studie belastet stürzten Foot Locker um 12,77 Prozent auf 9,84 Dollar ab und notierten damit auf dem tiefsten Stand seit Oktober 2002. Goldman Sachs hatte das Papier des Sportartikel-Herstellers von «Neutral» auf «Sell» abgestuft und das Kursziel deutlich von 17 auf 10 Dollar gesenkt. (awp/mc/pg)

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