US-Schluss: Sehr schwach – GE und Verbraucherdaten belasten

General Electric gelte als Indikator für andere grosse Unternehmen, entsprechend habe die Nachricht von niedrigeren Gewinnen und Umsätzen auf die allgemeine Stimmung durchgeschlagen, hiess es am Markt. Für die gerade angelaufene Berichtssaison lasse das auf nichts Gutes hoffen. Enttäuschende Konjunkturdaten trugen ebenfalls nicht dazu bei, die Stimmung am Markt zu verbessern. So hat sich das von der Universität Michigan ermittelte Konsumklima im April Kreisen zufolge stärker eingetrübt als von Experten erwartet und ist auf den niedrigsten Stand seit März 1982 gefallen.


Der Dow Jones ging mit einem Minus von 2,04 Prozent auf 12.325,42 Zählern aus dem Handel. Im Vergleich zur Vorwoche hatte der US-Leitindex damit 2,25 Prozent verloren. Der marktbreite S&P-500-Index gab 2,04 Prozent auf 1.332,83 Punkte ab. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index 2,61 Prozent auf 2.290,24 Punkte. Der NASDAQ 100 rutschte um 2,93 Prozent auf 1.798,72 Punkte ab.


Aktien von General Electric rutschten um 12,79 Prozent auf 32,05 US-Dollar ab. Nachdem der US-Mischkonzern vor Börsenbeginn seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt hatte, schob er in einer Unternehmenspräsentation im Handelsverlauf noch eine reduzierte Umsatzprognose nach. General Electric spürt die Folgen der Finanzmarktkrise weit stärker als gedacht und kämpft mit sinkenden Gewinnen. Insbesondere die grosse Finanzsparte des Konzerns litt schwer. Mehrere Analysten senkten daraufhin ihre Bewertungen für die Titel. Goldman Sachs nahm die Titel in einer ersten Reaktion von der «Americas Buy List». Citigroup-Analyst Jeffrey Sprague nannte das Ergebnis den grössten, offenkundigsten Verlust in den 16 Jahren, in denen er das Unternehmen beobachtete.


Wal-Mart Stores hielt sich als einziger Titel im Dow-Jones-Index bis zum Handelsende im Plus. Der US-Einzelhändler hatte am Vortag seine Gewinnprognose für das erste Quartal angehoben und ein Umsatzplus für März bekanntgegeben. Die Aktien gewannen 0,26 Prozent auf 54,80 Dollar.


Aktien von Genentech gaben nach Zahlen 1,55 Prozent auf 76,79 Dollar ab. Die Roche-Tochter hatte zwar im Auftaktquartal 2008 mehr verdient als im Vorjahreszeitraum und mit dem Gewinn je Aktie auch die Erwartungen der von Thomson Financial befragten Analysten übertroffen. Analysten von Thomas Weisel bezeichneten allerdings die Wachstumserwartungen für das Krebsmedikament Avastin als «lau». Sie senkten ihre Bewertung für die Titel von «Overweight» auf «Market Weight» und das Kursziel von 95 auf 91 Dollar.


An der NASDAQ rutschten NVIDIA nach einem Analystentreffen um 6,79 Prozent auf 18,53 Dollar ab. Der Hersteller von Grafikkarten teilte den Analysten auf der Veranstaltung mit, dass er Marktanteile auf dem Markt für Grafik-Prozessoren verlieren werde. Goldman-Sachs-Analyst James Schneider begrüsste das Eingeständnis. Es helfe, die finanzielle Situation von NVIDIA zu beurteilen. Kaufman-Brothers-Analyst Suji De Silva kommentierte unterdessen, er gehe davon aus, dass das Unternehmen seine dominante Position auf dem Markt für Grafikkarten verteidigen werde.


Teva Pharmaceuticals stiegen unterdessen nach einem Gerichtsentscheid 1,34 Prozent auf 46,74 Dollar. Der Generikahersteller hat vor einem US-Gericht eine befristete Exklusivität für das Psychopharmakum Risperdal erhalten. Das Markenprodukt hat nach Berechnungen des Instituts IMS im Jahr 2007 Umsätze von 2,5 Milliarden Dollar erzielt.


Aktien der Fluggesellschaft Frontier Airlines brachen 67,52 Prozent auf 0,51 Dollar ein. Das Unternehmen hat wegen ausstehender Zahlungen einer Kreditkartenfirma Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt. Titel der American-Airlines-Mutter AMR verloren erneut 3,95 Prozent auf 9,48 Dollar. Wegen technischer Mängel hatte die Fluggesellschaft in der vergangenen Woche tausende Flüge gestrichen. (awp/mc/ps)

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