US-Schluss: Sehr schwach – Skepsis hält an – Enttäuschende Daten

Der Internationale Währungsfonds (IWF) warnte unterdessen angesichts der US-Finanzkrise vor einer wirtschaftlichen Stagnation in den USA. Es gebe eine «grosse Wahrscheinlichkeit», dass die USA mit einer «einschneidenden Verlangsamung» des Wirtschaftswachstums und eine der gravierendsten Finanzkrisen der Geschichte konfrontiert sein werden, heisst es in Auszügen des IWF-Weltwirtschaftsausblicks.


An der Wall Street trübten die jüngsten Konjunkturdaten die Stimmung zusätzlich: Die wöchentlichen Erstanträge für Arbeitslosenhilfe stiegen stärker als erwartet und der Auftragseingang der Industrie fiel im August deutlicher als erwartet.


Der Dow Jones Industrial schloss mit minus 3,22 Prozent auf 10.482,45 Zählern. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 4,03 Prozent auf 1.114,25 Punkte. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 4,48 Prozent auf 1.976,7 Zähler. Der NASDAQ 100 gab um 4,65 Prozent auf 1.491,11 Punkte nach.


Die Aktien von General Electric (GE) brachen um 9,59 Prozent auf 22,15 US-Dollar ein. Der durch die Finanzkrise unter Druck geratene Mischkonzern wird im Rahmen seiner bereits angekündigten Kapitalerhöhung die neuen Aktien zum Preis von je 22,25 Dollar auf den Markt bringen. Insgesamt werden 547,83 Millionen neue Papiere ausgegeben.


Die Aktien von Alcoa gaben unter der Last eines negativen Analystenkommentars um 8,89 Prozent auf 19,38 Dollar nach. Händler verwiesen auf eine Abstufung durch Goldman Sachs von «Buy» auf «Neutral».


Bankentitel gaben zwar teilweise nach, hielten sich aber besser als der Markt. JPMorgan stiegen mit plus 1,22 Prozent auf 49,85 Dollar sogar an die Dow-Spitze. Citigroup verloren 2,17 Prozent auf 22,50 Dollar.


Um die US-Biotechfirma ImClone ist einem Zeitungsbericht zufolge ein Bieterwettstreit entbrannt. Der US-Pharmakonzern Eli Lilly & wolle ImClone für rund 6,1 Milliarden Dollar (4,4 Mrd Euro) kaufen, berichtete das «Wall Street Journal». Damit bietet Eli Lilly dem Konkurrenten Bristol-Myers Squibb (BMS) Paroli, der seine Offerte für ImClone vor wenigen Tagen von 60 auf 62 Dollar aufgestockt hat und gleichzeitig androhte, auch eine feindliche Übernahme in Erwägung zu ziehen. In der von BMS nachgebesserten Offerte wird ImClone mit 5,4 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien von ImClone fielen 0,38 Prozent auf 65,10 Dollar. Bristol-Myers Squibb verloren 1,88 Prozent auf 10,40 Dollar. Eli Lilly & sanken um 2,61 Prozent auf 42,55 Dollar.


Marriot International fielen um 5,34 Prozent auf 23,74Dollar. Der Hotelbetreiber blieb bei seinen Schätzungen für den Gewinn je Aktien im vierten Geschäftsquartal hinter den durchschnittlichen Analystenerwartungen zurück. Der Umsatz im dritten Quartal hingegen fiel etwas besser als prognostiziert aus.


Aktien von Microsoft gaben 0,87 Prozent auf 26,25 Dollar nach. Der Software-Konzern weitet im Ringen um den lukrativen Suchmaschinen-Markt seine Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Europa massiv aus. Das Unternehmen will dazu ein Forschungszentrum mit Niederlassungen in München, Paris und London aufbauen. Ausserdem will Microsoft im Wettlauf mit dem Internet-Riesen Google durch ein neues Prämienprogramm mehr Nutzer für seine Web-Suche gewinnen. (awp/mc/gh/01)

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