US-Schluss: Überwiegend Verluste – Ölpreis mit Achterbahnfahrt

An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index um weitere 0,43 Prozent auf 2.448,90 Zähler. Der NASDAQ 100 verbilligte sich um 0,36 Prozent auf 1.952,54 Punkte. Die Rohölnotierung hatte nach der Atempause vom Vortag zunächst gestützt durch Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) und harscher Töne des Iran gegen Israel wieder deutlich angezogen, verlor jedoch zuletzt belastet vom stark steigenden Dollar erneut an Boden. Zu grosser Kauflaune habe dies angesichts des weiter belastend hohen Ölpreisniveaus allerdings nicht geführt, zumal auch Spekulationen um eine mögliche Leitzinserhöhung auf die Anlegerstimmung gedrückt hätten, hiess es.


Am Markt seien Aussagen des Notenbank-Präsidenten Ben Bernanke vom späten Montag in Richtung möglicher Leitzinserhöhungen interpretiert worden, hiess es. Bernanke zufolge hat die Wahrscheinlichkeit eines «substanziellen Abschwungs» abgenommen, aber «die Inflation ist weiterhin hoch». Das US-Handelsbilanzdefizit ist im April etwas höher als erwartet ausgefallen.


Coca Cola eroberten nach einem positiven Analystenkommentar mit einem Aufschlag von 3,85 Prozent auf 58,01 Dollar die Spitze des Leitindex. Die Experten der Deutschen Bank haben ihr Votum für den Softdrinkhersteller von «Hold» auf «Buy» angehoben und passten das Kursziel auf 65 Dollar nach oben an. In der Spitzengruppe fielen zudem einige der am Vortag sehr schwachen Finanzwerte auf. So gewannen Papiere der Citigroup 3,37 Prozent auf 20,26 Dollar, Anteile des Versicherers American International Group (AIG) und JPMorgan zeigten sich ebenfalls deutlich erholt.


Lehman Brothers sackten dagegen belastet von negativen Analystenkommentaren um weitere 6,72 Prozent auf 27,50 Dollar ab. Mit 26,76 Dollar wurde die Aktie zeitweise auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte März gehandelt. Goldman Sachs und UBS hatten ihre Kursziele für die Titel der Investmentbank gesenkt. Wachovia stufte die Anteilsscheine zudem von «Outperform» auf «Market Perform» herunter. Am Montag hatte Lehman einen Verlust im zweiten Quartal vermeldet, der weit über den Erwartungen von Experten gelegen hatte. Zudem fällt die geplante Kapitalerhöhung grösser aus als ursprünglich gedacht.


Papiere von Texas Instruments fielen nach einer Prognosepräzisierung des Unternehmens von Montagabend um 2,90 Prozent auf 30,42 Dollar. Der Chiphersteller rechnet im zweiten Quartal jetzt mit einem Gewinn von 43 bis 47 Cent je Anteilschein. Zuvor war das Unternehmen von 42 bis 47 Cent ausgegangen. Der Umsatz soll zwischen 3,33 und 3,46 Milliarden Dollar liegen (bisher: 3,24-3,50). Von Thomson Financial befragte Analysten erwarten im Durchschnitt einen Gewinn von 46 Cent pro Anteilsschein und sehen den Umsatz bei 3,37 Milliarden Dollar. Die Kommentare des Unternehmens zum Branchenumfeld hätten nicht wirklich überzeugt, hiess es.


Apple gewannen nach der Vorstellung des «iPhone» der nächsten Generation vom Vortag indes 2,22 Prozent auf 185,64 Dollar. Analysten nahmen insbesondere die Ankündigung eines deutlich geringeren Preises für das leistungsstärkere Modell positiv auf. AT&T gaben indes um 0,91 Prozent auf 37,22 Dollar nach. Der grösste amerikanische Telekom-Konzern erwartet laut Aussagen vom Vorabend einen um 600 US-Dollar geringeren Überschuss wegen des niedrigeren Preises des neuen iPhones. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert