US-Schluss: Uneinheitlich – Banken teilweise im Minus

Gestützt von der Hoffnung auf positive Quartalszahlen des weltgrössten PC-Herstellers Hewlett-Packard verbuchten viele Technologieaktien aber Gewinne.


Der US-Leitindex Dow Jones konnte nicht an seine Gewinne vom Vortag anknüpfen und fiel um 0,34 Prozent auf 8.474,85 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index endete mit minus 0,17 Prozent bei 908,13 Punkten. An der NASDAQ-Börse schloss der Composite-Index aber 0,13 Prozent höher bei 1.734,54 Zählern. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,38 Prozent auf 1.398,05 Zähler.


Unter Druck waren etwa die Aktien von American Express, die 5,13 Prozent auf 24,79 US-Dollar verloren. Der Kreditkartenanbieter drückt wegen der Krise noch kräftiger auf die Kostenbremse als bislang bekannt und will unter anderem weitere 4.000 Stellen streichen. Auch andere Finanztitel büssten an Zuspruch ein. So fielen die Aktien von JPMorgan um 3,89 Prozent auf 35,81 Dollar. Die US-Bank bedenkt in der Finanzkrise anders als andere Unternehmen auch ihre Aktionäre. Diese erhalten eine Quartalsdividende von fünf Cent. Aktien der Bank of America verloren 4,09 Prozent auf 11,25 Dollar.


Erfreut zeigten sich die Anleger Händlern zufolge aber, dass die führenden Banken Goldman Sachs und Morgan Stanley laut Informationen aus Kreisen ihre staatlichen Milliardenhilfen rasch zurückzahlen wollen. Die Finanzinstitute versuchten, das gezahlte Geld möglichst bald an die US-Regierung zurückzugeben, um am Kapitalmarkt Stärke zu signalisieren, sagten mit der Situation vertraute Personen. Ausserdem wollten sie den strengen Auflagen entkommen, die ihnen mit den Stützungsgeldern auferlegt worden waren. Aktien von Goldman Sachs sanken nach anfänglichen Aufschlägen mit dem Markt um 1,40 Prozent auf 141,15 Dollar und die Titel von Morgan Stanley stiegen um 2,23 Prozent auf 28,91 Dollar.


Am Dow-Ende sackten die Papiere der Baumarktkette Home Depot um 5,34 Prozent auf 24,63 US-Dollar ab. Analyst Brian Sozzi von Wall Street Strategies begründeten die Kursabschläge damit, dass Konkurrent Lowe’s am Vortag überzeugendere Zahlen vorgelegt habe. Dessen Titel stiegen um weitere 0,55 Prozent auf 20,05 Dollar, nachdem sie am Montag schon um 6,64 Prozent angesprungen waren.


Hewlett-Packard (HP) legte erst nach Börsenschluss Quartalszahlen vor. Börsianer verteilten jedoch schon im voraus Vorschusslorbeeren und griffen bei den Titeln zu. HP-Papiere verteuerten sich als einer der besten Werte im Dow Jones um 2,38 Prozent auf 36,58 Dollar. Auch andere Technologiewerte waren gefragt. So ging es für die Papiere von Intel um 0,84 Prozent auf 15,65 Dollar nach oben, und die Aktien von IBM rückten um 0,89 Prozent auf 105,51 Dollar vor.


Ferner teilte der US-Mobilfunkbetreiber Sprint mit, dass er das Smartphone «Palm Pre» ab dem 6. Juni vertreiben wird. Zusammen mit einem Zweijahresvertrag soll dieses 199,99 Dollar kosten. Laut Analyst Lawrence Harris von CL King Associates könnten einige Investoren den späten Einführungstermin mit Enttäuschung aufgenommen haben. Zudem hätten einige eventuell damit gerechnet, dass der «Pre» weniger als das «iPhone» von Apple kostet. Aktien von Sprint Nextel gewannen 3,38 Prozent auf 5,50 Dollar, wohingegen sich Palm-Titel um 3,15 Prozent auf 11,68 Dollar verbilligten.


Für Apple-Titel wiederum gaben die Anleger 0,62 Prozent mehr aus und bezahlten 127,45 Dollar. Händler verwiesen hier als Unterstützung auch auf einen positiven Analystenkommentar von Barclays. Die Analysten hatten ihre «Overweight»-Einschätzung für die Titel des Computerherstellers beibehalten. Apple könne viele frei zur Verfügung stehende Barmittel generieren. (awp/mc/pg/33)

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